Dass Radschnellwege mehr Pendler in München und im Umland zum Verzicht aufs Auto bewegen könnten, darüber sind sich nicht nur Umweltverbände und der Fahrradklub ADFC einig, sondern auch viele Politiker in den Umlandgemeinden. Offen ist allerdings noch, wie die dem Radverkehr vorbehaltenen Routen finanziert werden können. Immerhin hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) nun eine Broschüre erarbeitet, in der die Vorschläge für mögliche Trassen zusammengefasst sind.
14 Korridore inklusive drei potenzielle Ergänzungen oder Verlängerungen, an denen mögliche Radschnellwege verlaufen könnten, sind radial auf die Stadt München ausgerichtet und orientieren sich am System des Schienenverkehrs. "Sie sollen idealerweise im Stadtgebiet München fortgeführt werden", so der PV. Außerdem sei es sinnvoll, die Radschnellwege in das bestehende Radwegenetz der Region München einzubinden sowie an Haltepunkten des öffentlichen Nahverkehrs vorbeiführen, um Bike&Ride zu ermöglichen. Das Konzept mit der radialen Ausrichtung stammt bereits aus dem Jahr 2015. Derzeit gebe es aber auch Überlegungen, die Pläne um tangentiale Verbindungen zu ergänzen. Entsprechende Untersuchungen zu Nutzerpotenzialen seien in Vorbereitung.
Die Broschüre des Planungsverbands, in der die möglichen Routen auch auf Karten der Region festgehalten sind, ist nun online unter pv-muenchen.de/radschnellwege abrufbar. Das bisher konkreteste Projekt ist der Schnellweg von München entlang der Bundesstraße 13 bis Unterschleißheim, an den über eine Abzweigung via Hochbrück auch der Campus Garching angebunden werden soll. Diese Route hat der Landkreis München bereits im April beschlossen. Die Kosten für die vier Meter breite, zweispurige Trasse liegen bei geschätzten 34 Millionen Euro. Derzeit gilt es noch zu klären, welche Anteile Stadt, Landkreis und die dortigen Kommunen übernehmen und wie hoch die Förderung durch Bund und Freistaat ausfällt.