Prozess:Brüder prügeln auf Ex-Freund der Schwester ein

Sie schlugen mit einem Bambusstock, Eisenwerkzeug und einem Warndreieck auf ihr Opfer ein, den Ex-Freund ihrer Schwester: Drei Brüder sind wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Raubes angeklagt. Es geht um eine geplatzte Hochzeit - und um ein Sexvideo.

Drei Brüder aus dem Kuwait haben am Montag vor dem Münchner Landgericht zugegeben, den Ex-Liebhaber ihrer Schwester in dessen Wohnung krankenhausreif geprügelt und ihm sein Handy weggenommen zu haben. Die 26 bis 35 Jahre alten Männer sind wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Raubes angeklagt. Zum Prozessauftakt haben sie sich zur Zahlung eines Schmerzensgeldes von 13.500 Euro im Wege des Täter-Opfer-Ausgleichs verpflichtet.

Ihr Ex-Freund habe sie "voll ausgenützt", zitierte der älteste Bruder seine Schwester. Weinend habe sie geschildert, dass der 24-Jährige sie nicht heiraten wolle. Er habe ihr mit der Verbreitung eines Videos gedroht, das sie mit ihm beim Intimverkehr zeige. Nur wegen dieser Aufnahmen und nicht mit dem Ziel der Nötigung zur Ehe hätten sie ihren Landsmann in dessen Münchner Wohnung aufgesucht, sagten die Angeklagten aus.

Es sei zu einer "Schubserei" gekommen, gestand der jüngste Bruder. Daraus wurde laut Anklage eine Prügel-Orgie mit Bambusstock, Eisenwerkzeug und Warndreieck. "Wir haben alle geschlagen", gab der 26-Jährige zu. Die drei ließen von dem Opfer erst ab, als es bewusstlos am Boden lag. Der junge Mann erlitt unter anderem einen Nierenanriss sowie Brüche von Schienbein und Nasenbein.

© Süddeutsche.de/dpa/tba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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