Provenienzforschung:Enteignet, entzogen, geraubt

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Mit der Ausstellung "Ehem. jüdischer Besitz" will das Münchner Stadtmuseum seine Sammlungsgeschichte aus den Jahren 1933 bis 1945 aufarbeiten. Die Herkunft von Hunderten Kunst- und Kulturgegenständen aus der Zeit wurde dazu erforscht

Von Evelyn Vogel

Etwas irreführend ist es schon, wenn es heißt, hier stehe die "Geschichte der kleinen Leute" im Mittelpunkt. Zwar geht es vor allem um Alltagsgegenstände wie Möbel und Tafelsilber, Textilien, Hüte, Musikinstrumente, Marionetten und Kunsthandwerk sowie wenige Gemälde und Grafiken. Mithin also nicht um Millionen Euro teure Objekte. Aber die Stücke, die das Stadtmuseum in der NS-Zeit "kostengünstig" erworben und erhalten hat und die es nun in der Ausstellung mit dem vielsagenden Titel "Ehem. jüdischer Besitz" präsentiert, stammen nicht nur von "kleinen Leuten". Sie wurden angesehenen Geschäftsleuten billigst entzogen, geraubt.

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