Polizisten mit Blut bespritzt:Gefährliche Festnahme

Ein Obdachloser hat bei seiner Festnahme Polizei-Beamte und eine Ärztin mit seinem Blut bespritzt - er ist nach eigenen Angaben HIV- und hepatitiskrank.

Bernd Kastner

Ein nach eigenen Angaben HIV- und hepatitiskranker Obdachloser hat im Nußbaumpark drei Polizistinnen und eine Ärztin mit Blut aus einer Kopfplatzwunde bespritzt. Ob die Beamten und die Medizinerin dadurch womöglich infiziert wurden, muss mittels Tests geklärt werden.

Die Beamte waren in der Nacht zum Dienstag in den Park in der Nähe des Sendlinger Tores gerufen worden. (Foto: Foto: dpa)

Sie waren wegen eines Streits zwischen zwei Wohnsitzlosen in der Nacht zum Dienstag in den Park in der Nähe des Sendlinger Tores gerufen worden. Zwei 36 und 45 Jahre alte Männer aus der Slowakei waren sich laut Polizei gegen 4.30 Uhr in der Grünanlage, in der sie nächtigten, vermutlich wegen einer früheren Freundin in die Haare geraten.

Erheblicher Widerstand bei Festnahme

Der Jüngere zog daraufhin ein Klappmesser und versetzte seinem Landsmann zwei lange, aber oberflächliche Schnitte am Hals und hinter dem Ohr. Dem Angegriffenen gelang es, dem Täter das Messer aus der Hand zu schlagen, wobei er aber eine tiefe Schnittwunde an der Hand davontrug. Danach flüchtete das Opfer in Richtung Sonnenstraße.

Wenig später nahm die Polizei den Messerstecher fest. Bei der anschließenden Blutentnahme leistete der 36-Jährige erheblichen Widerstand, so dass er durch ein herbeigerufenes Unterstützungskommando fixiert werden musste.

Ob er sich dabei die Platzwunde am Kopf zuzog oder er sich bereits vorher verletzt hatte, war gestern laut Polizei noch nicht geklärt. Jedenfalls wirbelte der nach eigenen Angaben an HIV und Hepatitis erkrankte Mann so stark mit dem Kopf umher, dass sein Blut auf die Beamten und die Ärztin spritzte. Ob der Täter tatsächlich infiziert ist, soll nun ein HIV-Test bei ihm klären.

© SZ vom 22.01.2009/pfau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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