Polizei sucht Unbekannten:Taxifahrer belästigt Schülerin

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Er soll einer jungen Frau zwischen die Beine gegriffen haben: Eine 18-Jährige ist nachts im Taxi auf dem Heimweg, als der Mann plötzlich in einer Parkbucht hält - und zudringlich wird. Jetzt fahndet die Polizei nach ihm.

Von Susi Wimmer

Die zwei Mädchen hatten sich extra ein Taxi geleistet, um nachts sicher nach Hause zu kommen. Doch plötzlich soll der Fahrer das Taxi in eine Parkbucht gesteuert und eine 18-Jährige angegriffen haben. Die Polizei fahndet nach dem Täter, der sich als "Ogür" vorgestellt hatte. "Wenn an der Geschichte was dran ist, würde so ein Fahrer bei uns keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen", sagt Frank Kuhle, Geschäftsführer der Taxi München Genossenschaft.

Über 1600 aktive Taxiunternehmer sind unter dem Dach der Genossenschaft zusammengefasst "und unser Kapital ist der hohe Vertrauensvorschuss, den wir zu Recht genießen", sagt Kuhle. Jede Frau solle nachts ohne Angst in ein Taxi steigen können. Eine 18-jährige Schülerin allerdings machte Mittwochnacht eine andere Erfahrung: Gegen 4.20 Uhr nahm sie mit ihrer Freundin am Ostbahnhof ein Taxi, Fahrziel war Ottobrunn. Auf dem Weg dorthin stieg die Freundin an ihrer Heimatadresse aus, die 18-Jährige war alleine mit "Ogür".

Der steuerte den Wagen plötzlich in eine Parkbucht, zündete sich eine Zigarette an und begann über seine sexuellen Vorlieben zu sprechen. Dabei griff er der jungen Frau unvermittelt zwischen die Beine und zerriss ihre Strumpfhose. Dann fuhr er weiter. In Ottobrunn stieg die Schülerin aus und sagte, dass sie die 27 Euro Taxigeld erst bezahlen werde, wenn die Polizei eingeschaltet werde. Der Taxler tat so, als würde er telefonieren und verschwand. Jetzt fahnden die Ermittler nach dem etwa 28-Jährigen. Er ist unter 1,80 Meter groß, hat sehr kurzes, dunkles Haar und braune Augen.

"Eine Häufung ist nicht zu erkennen"

Bei der Polizei werden Straftaten mit sexuellem Hintergrund nicht nach Berufsgruppen erfasst. "Eine Häufung was Taxifahrer anbelangt, ist aber nicht zu erkennen", sagt Sprecher Manuel Dresely. Der letzte Fall, an den sich Taxi-Vorstand Kuhle spontan erinnert, ist 15 Jahre her: "Damals wurde bekannt, dass ein Taxifahrer vor zwei Mädchen die Hosen runtergelassen hatte. Sie glauben nicht, wie schnell die Kollegen aus allen Ecken zusammenkamen, um den festzuhalten."

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte das Taxi über eine Zentrale bestellen. "So kann man den Wagen orten und den Fahrer ausfindig machen." An einem Taxistand kann auch ein Freiberufler stehen, der keiner Zentrale angegliedert ist. "Außerdem muss man nicht das erste Taxi in der Schlange nehmen." Wenn eine Frau bei einem Fahrer "ein schlechtes Gefühl" habe, solle sie sich ein anderes Taxi aussuchen.

Man könne aber auch bei der Zentrale eine Frau als Fahrerin bestellen. Und sollte mal Grund zur Beschwerde sein: Unbedingt auf das gelbe Schild rechts hinten im Fond achten: Dort steht die Konzessionsnummer, die jeden Fahrer sofort identifiziert.

© SZ vom 15.02.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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