Polizei:Gesuchter Schläger sitzt schon in Haft

Die Polizei ging mit einer Fahndung an die Öffentlichkeit. Nun weiß sie nicht nur, wer der Mann ist, sondern auch, dass er nicht der Isarmörder sein kann.

Mittwochmittag geht die Polizei mit einer Fahndung nach einem Schläger an die Öffentlichkeit, wenige Stunden später weiß sie nicht nur, wer der Mann ist, sondern auch noch, dass das nicht der sogenannte Isarmörder sein kann. Klingt fast nach Hexerei. Ist es aber nicht.

Im Rahmen der Altfallbearbeitung stießen die Ermittler auf den Fall von vor drei Jahren: Ein Fremder versetzt in der U-Bahn einem Mann drei Faustschläge ins Gesicht. Die Tat ereignete sich gut 14 Tage vor dem Mord an Domenico L. Der 31-Jährige war damals vor dem Patentamt von einem Fremden unvermittelt angegriffen und mit einem Messer tödlich verletzt worden.

Also beschlossen die Ermittler, sich den Angreifer aus der U-Bahn genauer anzusehen und gaben eine Öffentlichkeitsfahndung heraus. Sie stellten das Bild des Täters auch in ihr Intranet - und nur wenige Stunden später erinnerte sich ein Polizist an den jungen Mann.

Der war wegen anderer Delikte bereits von der Polizei erkennungsdienstlich behandelt worden - und er hatte auch eine Speichelprobe abgeben müssen. Da am Tatort vor dem Patentamt DNA des Isarmörders gefunden worden war, konnte man flugs die beiden Erbgutinformationen miteinander vergleichen. Sie waren nicht identisch. Der von der Polizei mit Bild gesuchte 32-Jährige sitzt übrigens zurzeit in Haft, wegen eines Vermögensdeliktes.

© SZ vom 29.04.2016 / wim - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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