Pflege:Erfolgreiche Tarifreform im Münchenstift

Das auf 3000 Euro angehobene Einstiegsgehalt für Pflegfachkräfte hat sich bewährt: Ein Jahr nach der Einführung des neuen Tarifsystems TVöDplus ziehen der städtische Heimträger Münchenstift und die Gewerkschaft Verdi eine positive Bilanz für das von ihnen ausgehandelte Vertragswerk. Es ermöglicht, Berufsanfängern ein gut zwölf Prozent höheres Grundentgelt zu bezahlen, als nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Nach zehn Jahren gleicht sich das neue Tarifwerk dem TVöD an.

"Wir sind stolz, dass es funktioniert und wir es finanzieren können", sagte Münchenstift-Geschäftsführer Siegfried Benker. "Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, in der Pflege angemessen zu bezahlen." Der Pflegeberuf werde dadurch aufgewertet. So gebe es weniger Probleme, ausreichend Fachkräfte zu finden. In den Münchenstift-Häusern sind jetzt erheblich weniger Leiharbeitskräfte im Einsatz - statt 55 im Jahr 2016 waren es im vergangenen Jahr nur noch 5. Auch der seit 2004 für alle Service- und Hilfskräfte bestehende Sanierungstarifvertrag wird durch jährliche Tarifsteigerungen bis 2022 auf die Höhe des regulären Tarifvertrags angehoben.

"Wenn Münchenstift es kann, können auch andere Anbieter entsprechende Tarifverträge abschließen", betonte Verdi-Gewerkschaftssekretär Christian Reischl. Pflegekräfte müssten sich "das Leben in der Stadt auch leisten können".

© SZ vom 24.01.2018 / loe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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