Party:Sonne zum Saisonfinale

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So soll die kommende Eishockeysaison aus Münchner Sicht wieder enden: Im Doppeldeckerbus mit dem Meisterpokal. Zum Saisonauftakt gibt es eine Neuauflage des Playoff-Finales gegen Berlin. (Foto: Andreas Gebert/dpa)

Der EHC feiert mit seinen Fans den dritten Eishockey-Titel

Von Christian Bernhard

Schneeflocken suchte man diesmal vergeblich. Nach zwei Meisterfeiern unter erschwerten klimatischen Bedingungen genoss der EHC Red Bull München am Samstag den strahlendem Sonnenschein. Rund 2000 Fans jubelten vor der Olympia-Eishalle, als die Spieler in einem offenen Doppeldeckerbus vorfuhren, der sie zuvor quer durch die Innenstadt kutschiert hatte, inklusive Foto-Shooting am Siegestor. Nur auf den Marienplatz konnten die Eishockey-Meister aufgrund einer Pegida-Kundgebung diesmal nicht.

Im Olympiapark wurden die in Lederhosen gekleideten Spieler, Trainer, Verantwortlichen und Betreuer von Stadionsprecher Stefan Schneider einzeln auf die Bühne gerufen. Zusammen mit überdimensionierten Weißbiergläsern brachten sie die Meisterpokale der vergangenen drei Jahre mit auf die Bühne. "Das Herz des EHC", wie Manager Christian Winkler von Schneider angekündigt wurde, bedankte sich bei den Fans. Die Stimmung bei den Finalspielen sei unglaublich gewesen, sagte er, die Olympia-Eishalle sei in den Playoffs zu einer Festung geworden: "Man hätte das Drehbuch für die Playoffs nicht besser schreiben können. Deutscher Meister im siebten Finalspiel - das ist kaum zu toppen."

Besonders emotional waren die Feierlichkeiten für die Stürmer Dominik Kahun und Keith Aucoin. Der 22-jährige Nationalspieler Kahun wechselt "dahin, wo die Besten der Welt spielen", betonte Winkler: Er unterschrieb einen Vertrag bei den Chicago Blackhawks in der nordamerikanischen Profiliga NHL. "Es war eine super Zeit hier", sagte der Olympia-Silbermedaillengewinner von Pyeongchang zum Abschied. Der 39-jährige Aucoin beendet seine aktive Karriere, er ließ sich mit seinen zwei kleinen Söhnen auf der Bühne feiern.

Für die Spieler war der Auftritt das Ende eines langen Partymarathons. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, nach dem Titelgewinn gegen die Eisbären Berlin, war die Mannschaft in ein Lokal in der Innenstadt aufgebrochen, wo bis zum frühen Morgen gefeiert wurde. Von dort ging es weiter zum Frühschoppen und dann in ein Brauhaus. Am Samstagabend ließ sie es in einer Bar im Glockenbachviertel krachen. Die Feier im Olympiapark war der letzte offizielle Akt der Saison, denn der Besuch im Rathaus kommt diesmal aus terminlichen Gründen nicht zustande. Die Stadt München hatte den EHC eingeladen - zum geplanten Termin am 4. Mai sind die Münchner Spieler und Trainer aber bereits bei der Eishockey-Weltmeisterschaft oder im Urlaub.

© SZ vom 30.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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