Optimolwerke:Mir ist so blümerant

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Optimolwerke, nein danke? Der Ruf von Europas angeblich größter Partymeile ist in München nicht der Beste. Es gibt nur einen Club, den alle mögen: das Harry Klein. Warum eigentlich?

Julia Weiß

Kunstpark, Kultfabrik, Optimolgelände oder wie auch immer es sich in Zukunft nenenn mag da draußen am Ostbahnhof: Der Ruf ist schlecht, die Vorurteile unschön: Partymeile für Studenten sagen die Wohlwollenden, Barackendisko für Übriggebliebene die anderen. Doch mitten auf dem Optimolgelände gibt es einen Club, der beweist, dass es auch anders geht: das "Harry Klein".

Bunter geht's nicht. (Foto: Foto: Julia Weiß)

Der Türsteher: Meist breit und unfreundlich - zum Fürchten eben. Nicht im Harry Klein. Hier wird man mit einem freundlichen Servus empfangen. Zumindest dann, wenn man sich vorher angemeldet hat.

Der Eingangsbereich: Meist karg und einfallslos - eben nur zum Durchgehen. Nicht im Harry Klein. Ein Meer aus weißen Gegenständen überflutet den Besucher beim Betreten des Clubs. Beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass es sich um weiße Haribo-Mäuse handelt, die als Tapete dienen. Bei noch genauerem Hinsehen kann man erkennen, dass sich so mancher Besucher mit Kugelschreiber auf den Gummitierchen verewigt hat. Schick, sehr schick.

Die Musik: In den Optimolwerken oder der Kultfabrik meist Mainstraem - was jeder kennt und wozu jeder tanzen kann. Nicht im Harry Klein. Hier gibt's feinsten Elektrosound auf die Ohren, der ganz bestimmt nicht im Lokalradio zu hören ist. Experimentell und trotzdem tanzbar. Sehr tanzbar.

Die Wände: Meist schwarz - weil es ja sowieso dunkel ist. Nicht im Harry Klein: Hier gibt es eine elektronische Tapete. Der Visualjockey zaubert per Beamer tanzende, geometrische Formen an die Wand. Bilder und Musik feiern Hochzeit im Harry Klein. Und so mancher Besucher mit ihnen: "Manchmal stehe ich über eine halbe Stunde lang und starre nur die Wände an", so ein Clubbesucher, der nicht genannt werden möchte.

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