Olympia-Attentat:Großes Interesse an Gedenkstätte

Der Erinnerungsort an das Olympia-Attentat von 1972 soll künftig zum festen Bestandteil des Programms offizieller Besuchergruppen der Stadt München werden. Das habe ihm Bürgermeister Josef Schmid (CSU) zugesichert, sagt Ludwig Spaenle, CSU-Abgeordneter und Antisemitismus-Beauftragter der Staatsregierung. Spaenle hatte den Bau der Gedenkstätte im Olympiapark, die vor einem Jahr eröffnet wurde, damals noch als Kultusminister vorangetrieben. Mit der ersten Zwischenbilanz ist er zufrieden: Nach Stichproben dürften etwa 30 000 Menschen den frei und rund um die Uhr zugänglichen Ort bislang besucht haben. Die anfängliche Befürchtung, die Stätte könne Ziel von Attacken werden, habe sich nicht bewahrheitet. Lediglich "ein, zwei Schmierereien" habe es gegeben. Im Zentrum des Erinnerungsortes stehen die Biografien der zwölf Opfer des Anschlags durch palästinensische Terroristen: Elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft und ein Polizist kamen am 5. September 1972 ums Leben. "Dieser Ort bewegt uns und ist von enormer Bedeutung für uns Israelis", sagt die israelische Generalkonsulin Sandra Simovich. "Für Israelis ist er bereits fester Bestandteil jedes München-Besuchs."

© SZ vom 08.09.2018 / kast - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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