Oktoberfest:Die Wiesn wird wieder normal

Lesezeit: 1 min

6,2 Millionen Besucher und 7,5 Millionen Mass Bier

6,2 Millionen Besucher, 7,5 Millionen Liter Bier: Das sind die wichtigsten Kennzahlen des diesjährigen Oktoberfests. Damit hat die Wiesn schon fast wieder die Zahlen von 2014 erreicht, nach dem deutlichen Rückgang in den vergangenen beiden Jahren. 2016 waren auf die sogenannte "kleine Wiesn" - wegen des Zentrallandwirtschaftsfests gab es weniger Platz, und es fand auch keine Oide Wiesn statt - nur 5,6 Millionen Besucher gekommen.

Wiesn-Chef und Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU) sah die Wiesn bei der Schlussbilanz am Dienstag wieder im Aufwind und sprach von einer "Wiesn zum Genießen". Vom "idealen Volksfestwetter" habe die Oide Wiesn ebenfalls profitiert, auch wenn dort weniger Besucher gekommen seien als beim letzten Mal. Auch Wirtesprecher Toni Roiderer zeigte sich für seine Kollegen zufrieden: "Es war eine wunderschöne Wiesn, wie man sie sich als Gast nur wünschen kann." Auch der Sprecher der kleinen Wiesnwirte, Lorenz Stiftl, sieht ein positives Ergebnis und befand, die Fangemeinde gerade der kleinen Festzelte sei im Wachsen begriffen.

Die Schausteller waren nicht ganz so zufrieden, verzeichneten aber steigende Besucherzahlen an den Wochenenden und ein ruhigeres Geschäft unter der Woche - ein Trend, der sich bundesweit durchsetzt. Genaue Zahlen über verkaufte Hendl gibt es noch nicht, nach Angaben der Wirte sollen es jedoch mehr sein als im vergangenen Jahr. In der Ochsenbraterei wurden 127 Ochsen verspeist, 2016 waren es 109 gewesen. Die Kalbsbraterei verzeichnet 59 gebratene Kälber.

Die Zahl der Polizeieinsätze ist auf 1896 leicht angestiegen, ebenso wie die Zahl der Straftaten auf 1161 (im Vorjahr: 1110). Dabei ist die Zahl der Körperverletzungen um fast zehn Prozent zurückgegangen auf 314. Stark angestiegen ist die Zahl der Sexualdelikte von der Beleidigung bis zur Vergewaltigung. Insgesamt wurden vier versuchte und vollendete Fälle von Vergewaltigung registriert (im Vorjahr einer). Die Polizei führt den Anstieg auf die verbesserte Überwachung, das seit Januar verschärfte Strafrecht und die größere Sensibilisierung der Bevölkerung für solche Fälle zurück. Weniger geworden sind auch die Einsätze der Sanitätswache des Roten Kreuzes. Sie musste 3449 Patienten ärztlich behandeln (im Vorjahr 3897), davon 670 wegen Alkoholvergiftung.

© SZ vom 04.10.2017 / fjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: