Oktoberfest:Bierpreise explodieren

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Ein Liter Wiesn-Wasser für fast zehn Euro: Die Maß Bier überspringt die "Schmerzgrenze" von acht Euro - doch Wirte jammern über hohe Kosten.

Astrid Becker

Erstmals in der Geschichte des Oktoberfests wird die Maß Bier in diesem Jahr die Acht-Euro-Grenze überschreiten - und zwar deutlich. In allen 14 sogenannten großen Festzelten haben die Wirte den Bierpreis durchgängig um 40 Cent erhöht. Bei den anti-alkoholischen Getränken sieht es nicht besser aus: Auch die Preise für Wasser oder Limonade sind kräftig gestiegen.

Die Wiesnkellnerinnen kassieren heuer mehr als acht Euro. (Foto: Foto: dpa)

Noch im vergangenen Jahr hatten die Wiesn-Wirte davon gesprochen, man dürfe sich an die "Acht-Euro-Marke" nicht herantrauen. Damals verlangten sie zwischen 7,80 und 7,90 Euro. Heuer jedoch scheinen sie ihre Meinung ziemlich einhellig geändert zu haben: In allen großen Festzelten wird das Bier zwischen 8,20 Euro und 8,30 Euro kosten. Damit haben die Wirte ihre Preise um 40 Cent im Vergleich zum Vorjahr angehoben.

Am wenigsten müssen die Oktoberfest-Besucher noch in der Augustiner-Festhalle und in der Armbrustschützen-Festhalle bezahlen: Die Maß kostet in beiden Zelten 8,20 Euro. In der Bräurosl, in der Hofbräuhaus-Festhalle, im Winzerer Fähndl, in der Ochsenbraterei und in der Fischer-Vroni haben die Gäste 8,25 Euro für den Liter Bier zu berappen. In allen anderen Zelten - so auch im Hacker-Zelt von Wiesn-Wirtesprecher Toni Roiderer - werden 8,30 Euro für die Maß fällig.

"Die Kosten laufen uns allen davon"

Die Erhöhung nennt Roiderer natürlich "absolut notwendig". In den 40 Cent seien 19 Prozent Umsatzsteuer, 15 Prozent Bedienungsanteil und die neun Cent enthalten, die die Brauereien vor allem wegen des Rohstoffengpasses auf dem Markt mehr für den Liter Bier verlangten. Hinzu kämen die um 3,5 bis fünf Prozent gestiegenen Preise für den Aufbau der Zelte, die etwa um drei Prozent gestiegenen Personalkosten sowie auch erhöhte Energiekosten, die die Wirte bestreiten müssten: "Die Kosten laufen uns allen davon. Es mag zwar nicht so ausschauen, aber die Gewinnmarge für die Wirte fällt nicht höher aus als im vergangenen Jahr", behauptet Roiderer.

Auch in den sogenannten kleinen Wiesnzelten sind die Bierpreise kräftig angestiegen. Nur in sieben von insgesamt 14 Betrieben wird das Bier noch weniger als acht Euro kosten. Das billigste Bier gibt es dabei im "Wienerwald" mit 7,80 Euro oder beim Wiesn-Neuling, dem Gastronomie-Betrieb Able, der auf Kalbfleisch als Wiesnspezialität setzt, mit 7,90 Euro. Insgesamt ergibt sich damit eine Erhöhung des Bierpreises um 5,12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein durchschnittlicher Bierpreis von 8,13 Euro. Im Vergleich: In den Großgastronomien im Münchner Stadtgebiet kostet die Maß Bier zwischen 6,20 Euro und 7,80 Euro, im Vorjahr bewegte sich die Spanne noch zwischen 6,20 und 7,50 Euro.

Auch Weißbier und alkoholfreie Getränke werden teurer

Für die Liebhaber von Weißbier wird es auf der Wiesn 2008 sogar noch teurer: Für die Maß müssen hier zwischen 8,80 Euro (Hippodrom) und 13 Euro (Weinzelt) hingelegt werden.Damit ist der Preis für den Liter Weißbier teilweise sogar massiv gestiegen: Im Wienerwald um bis 80 Cent, in der Käferschänke und im Hippodrom um 60 Cent.

Auch die Freunde alkoholfreier Getränke müssen beim diesjährigen Oktoberfest tiefer in ihren Geldbeutel greifen. So wird der Liter Limonade heuer zwischen 5,20 Euro (Glöckle-Wirt) und 9,80 Euro (Weinzelt) kosten. Die Preise für den Liter Spezi bewegen sich wischen 6,40 Euro (Burtscher) und 9,33 Euro (Hühner- und Entenbraterei Ammer), für einen Liter Mineralwasser zwischen 5,20 (Glöckle-Wirt) und 9,80 Euro (Weinzelt).

© SZ vom 10.05.2008/af - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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