Öffentlicher Nahverkehr in München:Trambahnfahrer und Kontrolleure streiken

Am Mittwoch wollen Trambahnfahrer in München streiken. (Foto: Stephan Rumpf)

Das ganz große Verkehrschaos wird den Pendlern wohl erspart bleiben: Am Warnstreik in München sollen sich am Mittwoch zunächst nur Trambahnfahrer und Kontrolleure beteiligen. Die MVG warnt allerdings vor leichtfertigem Schwarzfahren.

Von Thierry Backes

Der massivste Warnstreik im Nahverkehr seit mehr als fünf Jahren hat am Dienstag den morgendlichen Berufsverkehr im Großraum Nürnberg stark behindert. Am Mittwochmorgen ab vier Uhr treten auch Teile des Münchner Verkehrsbetriebs in den Streik. Das ganz große Verkehrschaos wird den Pendlern hier aber wohl erspart bleiben.

Wie die Gewerkschaft Verdi am Dienstag mitteilte, hat sie in dieser ersten Welle nur Trambahnfahrer und Fahrkartenkontrolleure zum Ausstand aufgerufen. Demnach sollten neben den S-Bahnen auch die U-Bahnen und Busse in den frühen Morgenstunden regulär verkehren. Die Gewerkschaften setzen in München also vorerst nicht auf einen flächendeckenden Streik, sondern auf eine Strategie der "gezielten Nadelstiche", wie Verdi-Landesfachbereichsleiter Manfred Weidenfelder sagte.

Die Gewerkschaften wollen so die Arbeitgeber zwingen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Sollten sie dazu nicht bereit sein, schließe ich eine Ausweitung der Streikmaßnahmen auf alle Verkehrsträger nicht mehr aus", erklärte Heinrich Birner, Verdi-Geschäftsführer in München.

Für Verärgerung sorgten die Gewerkschaften am Dienstag, weil sie die konkreten Streikpläne erst am späten Nachmittag veröffentlichten. "Entgegen ihrer festen Zusage, uns mindestens 24 Stunden vorher konkret über die geplanten Streikmaßnahmen zu informieren, haben wir solche Informationen bis jetzt nicht erhalten", hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zwei Stunden vorher mitgeteilt.

Das Unternehmen warnte zugleich Fahrgäste, die am Mittwoch planten schwarz zu fahren: "Wir setzen ja nicht nur Kontrollschaffner ein, die bei den Stadtwerken beschäftigt und von der aktuellen Tarifrunde betroffen sind, sondern in beträchtlichem Umfang auch Mitarbeiter der MVG und privater Dienstleister. Diese streiken nicht."

Die MVG will Fahrgäste am Mittwoch auf www.mvg.de/streik informieren.

© Süddeutsche.de/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: