Die Streiks bei der MVG werden frühestens am Montag beginnen. Auf dieses Vorgehen einigte sich die am Mittwoch in Nürnberg tagende Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi. Die Extremvariante, nämlich einen mehrtägigen Stillstand sämtlicher U-Bahnen, Trambahnen und Busse, wollen die Gewerkschaften mit Rücksicht auf die Fahrgäste aber vorerst nicht ausrufen. Stattdessen soll eine Politik der "Nadelstiche" schrittweise den Druck auf die MVG erhöhen.
Dafür gibt es, wie Verdi-Verhandlungsführer Frank Riegler ausführt, mehrere Varianten - vom ganztägigen Ausstand bei allen drei Verkehrssparten über auf wenige Stunden begrenzte Arbeitsniederlegungen bis hin zu Streiks in Teilen des Netzes (beispielsweise bei der Trambahn) oder bei bestimmten Berufsgruppen wie dem Werkstattpersonal oder den Fahrkartenkontrolleuren.
Auch kleinere Aktionen, die in der Öffentlichkeit zunächst gar nicht auffielen, seien denkbar. Die Gewerkschaft Verdi will alle Streiks 48 Stunden vorher ankündigen, damit sich die Fahrgäste darauf einstellen können. Am Donnerstag wollen sich die Vertreter des kommunalen Arbeitgeberverbands und der Gewerkschaften Verdi sowie DBB-Tarifunion noch einmal zusammensetzen und die Chancen für eine gütliche Einigung ausloten.
Sollte dabei ein positives Ergebnis erzielt werden, würden die Verhandlungen am Samstag wieder aufgenommen - der Streik könne dann noch abgeblasen werden. Im Falle einer Einigung müsste die Gewerkschaft erneut ihre Mitglieder per Urabstimmung abstimmen lassen.