Vor einigen Wochen, beim Kulturempfang des Oberbürgermeisters im Gasteig, spielten vier Cellisten der Philharmoniker einen chassidischen Walzer und andere schwierige Sachen, was aber kaum zu hören war, weil es den versammelten Kulturmenschen gelang, die Musik mit einem Fortissimo-Gequassel komplett zu übertönen. In einer Pause sah sich OB Dieter Reiter gezwungen, um Ruhe zu bitten - ein verzweifelter Versuch, der nicht fruchtete und bei einigen Quasslern den Reflex auslöste, sich über einen derart spießigen Appell lustig zu machen. Es ist ja auch wirklich eine Zumutung, für ein paar Minuten den Schnabel halten zu müssen, nur weil da ein paar Streicher weltmeisterlich herumfiedeln.
Null acht neun:Das Wummern der Weltstadt
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Wer in München andere Menschen um Ruhe bittet, gilt zu recht als Spießer. Techno-Bässe aus der Nachbarwohnung zum Beispiel bauen Fett ab und beleben den Kreislauf
Von Wolfgang Görl
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