Das Zelt für die Personenkontrolle steht noch immer vor dem Strafjustizzentrum an der Nymphenburger Straße, und vor dem Gerichtssaal A 101 sind die Sperrholzwände, Zeichen verschärfter Sicherheitsmaßnahmen, noch nicht abgebaut: Nach mehr als fünf Jahren Verhandlungsdauer und dem Urteil am 11. Juli 2018 sind die Zeichen des Prozesses gegen den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) weiter sichtbar. An die 30 Millionen Euro kostete das Verfahren, an dessen Ende Beate Zschäpe wegen Mordes, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und schwerer Brandstiftung zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Ihre Mitangeklagten erhielten zum Teil lange Haftstrafen. Das Verfahren ist nicht nur wegen seiner Dauer ohne Beispiel in der bundesdeutschen Rechtsgeschichte - allein 60 Anwälte vertraten 95 Nebenkläger, zumeist Angehörige der Opfer der NSU-Mordserie. Gegen das Urteil des 6. OLG-Strafsenats unter dem Vorsitz von Manfred Götzl legten die Verteidiger der fünf Angeklagten Revision ein.
Nationalsozialistischer Untergrund:Ein langwieriger Prozess
Deutsche Rechtsgeschichte: Das NSU-Verfahren endet nach fünf Jahren
Lesen Sie mehr zum Thema