Nahverkehr in München:Attacken auf Bahn-Mitarbeiter

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  • Mehrere Mitarbeiter des Bahn-Sicherheitsdienstes sind am Wochenende angegriffen worden. Meistens war Alkohol im Spiel.
  • Der schlimmste Vorfall ereignete sich an der S-Bahn Haltestelle Vierkirchen-Esterhofen: Etwa 20 kostümierte Personen umzingelten zwei Mitarbeiter der DB-Sicherheit und griffen sie an.

Von Martin Bernstein, München

Am Wochenende sind mehrere Mitarbeiter des Bahn-Sicherheitsdienstes von - meist alkoholisierten - Gewalttätern angegriffen worden. Der schlimmste Vorfall ereignete sich am Samstag an der S-Bahn-Haltestelle Vierkirchen-Esterhofen im Landkreis Dachau. Dort griff eine etwa 20-köpfige Gruppe wartender Faschingsnarren eine DB-Streife tätlich an.

Polizei sucht nach einem Verkleideten

Nach Angaben der Münchner Bundespolizeiinspektion hielt gegen 17.25 Uhr eine Bahnsicherheitsstreife einen stark betrunkenen 16- Jährigen zurück, der in die falsche S-Bahn einsteigen wollte. Der Jugendliche aus Altomünster rief nach einem Gerangel laut um Hilfe. Etwa 20 Personen, die nach einer Faschingsveranstaltung auf die S-Bahn Richtung Dachau warteten, umzingelten daraufhin die Bahn-Mitarbeiter.

Kurz darauf fuhr die gesamte Gruppe mit der S 2 weiter, ohne sich um den allein auf dem Boden liegenden 16-Jährigen zu kümmern. Erst jetzt konnten sich die Sicherheitsdienstmitarbeiter wieder des Jugendlichen annehmen und Rettungssanitäter sowie Polizei informieren. Die Bundespolizei sucht nun nach dem Verkleideten, der einen Bahnsicherheitsmitarbeiter mit dem Fuß getreten und dabei verletzt haben soll. Der Mann ist etwa 1,80 Meter groß und war als Soldat im Tarn-Look verkleidet.

Weitere Vorfälle am Wochenende

Bereits am Freitag hatte ein 33-Jähriger am S-Bahnhof Ismaning eine Kioskverkäuferin angepöbelt, die ihm keinen Alkohol mehr verkaufen wollte, und zwei Bahnsicherheitsleute mit dem Ellbogen gestoßen. Stunden später gab es im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofs München vor einem Schnellimbiss eine körperliche Auseinandersetzung zwischen drei alkoholisierten Männern im Alter von 25, 28 und 34 Jahren und vier Bahnsicherheitsmitarbeitern.

Am Samstag gerieten ein alkoholisierter 36-Jähriger und ein Sicherheitsmitarbeiter im Hauptbahnhof aneinander. Am Sonntag musste eine Streife der Bundespolizei eingreifen, als ein 19-Jähriger auf einen DB-Mitarbeiter losging. Nach seiner Festnahme randalierte der Mann in der Zelle weiter und wurde nach Haar eingewiesen.

Mitarbeiter der DB Sicherheit GmbH seien keine Hilfspolizisten - darauf weist die Bundespolizei hin. Sie setzen aber für die Bahn das Hausrecht um und sind berechtigt, Tickets zu kontrollieren, Hausverbote auszusprechen oder Reisende von der Fahrt auszuschließen.

© SZ vom 17.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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