Einen grausigen Fund machten Bauarbeiter am Freitag bei Erdarbeiten auf einer Baustelle in Weßling: Der Baggerfahrer legte mit der Schaufel menschliche Knochen frei. Beim näheren Hinschauen entdeckten die Arbeiter zwei menschliche Skelette. "Wir gehen momentan davon aus, dass die Skelette schon seit Jahrzehnten dort liegen", sagte Michaela Grob, Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern.
Man werde nun am Montag mit der Staatsanwaltschaft vereinbaren, dass zunächst einmal eine Liegezeitbestimmung am Institut für Rechtsmedizin veranlasst werde. Ob es sich womöglich sogar um einen historischen Fund handle, könne man noch nicht sagen.
In einer Tiefe von lediglich 1,30 Metern war der Baggerfahrer auf die Skelette gestoßen. Einst befand sich auf dem Gelände ein Bauernhof, jetzt soll dort an der Hauptstraße ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Nach den Worten von Michaela Grob seien beide Skelette nahezu vollständig erhalten und nach erster Begutachtung lasse nichts auf ein Gewaltverbrechen schließen.
Ob die Kripo wegen eines Kapitaldeliktes ermitteln muss, wird sich noch herausstellen. Ein Tötungsdelikt beispielsweise verjährt, Mord hingegen verjährt nie. Allerdings sei es nach einer Zeitspanne von mehr als 60 Jahren schwierig, herauszufinden, ob so genannte Mordmerkmale wie Habgier oder Eifersucht vorgelegen haben. "Abgesehen davon, dass mit großer Wahrscheinlichkeit ein möglicher Mörder auch nicht mehr leben würde", sagte Michaela Grob.