MVV-Preise steigen:Pendler müssen mehr zahlen

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Der MVV erhöht die Preise: Teurer wird es vor allem für Pendler.  (Foto: Jakob Berr)

Im Dezember erhöht der MVV die Preise im Schnitt um 2,9 Prozent, vor allem Monats- und Wochenkarten werden teurer. Die "Aktion Münchner Fahrgäste" hat diesmal gar keine Einwände - denn es gibt eine Gegenleistung für die Kunden.

Von Marco Völklein

Die Fahrgäste im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) müssen vom 15. Dezember an im Durchschnitt 2,9 Prozent mehr für ihre Fahrkarten zahlen. Eine entsprechende Tariferhöhung beschlossen Vertreter der Stadt, des Freistaats und der im MVV beteiligten acht Landkreise aus dem Münchner Umland auf einer Gesellschaftersitzung am Freitag. Damit fällt die Erhöhung heuer moderater aus als im vergangenen Jahr: Damals hatten die Gesellschafter noch eine Anhebung um durchschnittlich 3,7 Prozent beschlossen. In diesem Jahr bleiben zum Beispiel die Tarife für Kurzstrecken, Einzeltickets und Streifenkarten unverändert. Wesentlich heftiger trifft es dagegen die Stammnutzer von Bussen und Bahnen: So müssen die Besitzer von Wochen- und Monatskarten von Dezember an im Durchschnitt 3,7 Prozent mehr bezahlen.

Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), zugleich Vorsitzender des MVV, begründete die Tariferhöhung damit, dass "das immer attraktivere Leistungsangebot auch finanziert werden muss". In der Tat hielten sich die Fahrgastverbände, die normalerweise immer laut gegen die jährlichen Tariferhöhungen wettern, diesmal mit Kritik zurück.

Andreas Nagel von der "Aktion Münchner Fahrgäste" erklärte, mit der Erhöhung "können wir leben". Denn zeitgleich mit den neuen Tarifen will die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) Mitte Dezember ihr Angebot deutlich ausweiten: Unter anderem sollen dann auf vielen Tramlinien die Züge bis 22 Uhr im Zehn-Minuten-Takt rollen; bislang fuhren stets von 20 Uhr an die Bahnen alle 20 Minuten. Außerdem soll in der Innenstadt das U-Bahn-Angebot verdichtet werden - Voraussetzung dafür ist aber, dass die MVG die neuen, bei Siemens für 185 Millionen Euro bestellten Züge auch einsetzen kann. Das ist derzeit noch fraglich, da es Probleme mit der Zulassung durch die technische Aufsichtsbehörde gibt.

Zudem flexibilisiert der MVV von Dezember an die Geltungsdauer bei Wochen- und Monatskarten. Bislang waren Wochenkarten zum Beispiel nur von Montagfrüh bis zum darauffolgenden Montag, 12 Uhr, gültig. Das ändert sich nun: Wer sich künftig an einem Mittwoch eine Wochenkarte kauft, kann diese bis Donnerstag der Folgewoche, 12 Uhr, nutzen. Eine ähnliche Regelung gilt künftig für Monatskarten. Damit setzt der MVV eine jahrelange Forderung der Fahrgastverbände um. Eine Ausnahme gibt es aber: Zeitkarten für Azubis und Studenten gelten weiter für die jeweilige Kalenderwoche beziehungsweise den Kalendermonat.

© SZ vom 13.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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