MVV-Koordination:Neuer Takt, neue Projekte

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Planungsverband sammelt Wünsche zum Nahverkehr

Von Andreas Schubert

Der Nahverkehr der Zukunft ist ein Thema, das die Politiker im Raum München gar nicht oft genug zur Sprache bringen können. Denn nicht nur in München sind die Straßen dicht und die öffentlichen Verkehrmittel voll. Auch die Umlandgemeinden ächzen unter der Verkehrslast. Für den Dachauer Landrat Stefan Löwl (CSU) ist der Verkehr denn auch eines der wichtigsten Themen. Das betonte er einmal mehr in der Sitzung des Regionalen Planungsverbands im Münchner Rathaus am Dienstag. Sein Standpunkt: Nicht erst Siedlungen bauen und dann verkehrlich erschließen, sondern erst die Infrastruktur bauen und dann die Menschen ansiedeln. Wenn dies andersherum passiere, "haben die alle ein Auto und stehen auf der Autobahn."

Wünsche und Pläne zur Gestaltung des Verkehrs gibt es genug. So stellte Günter Menzl, Koordinator der MVV-Verbundlandkreise, noch einmal das im März veröffentlichte Positionspapier der Landräte vor, in dem eine ganze Reihe an Vorschlägen für den Nahverkehr aufgelistet ist. Als kurzfristige Maßnahme, die noch vor der geplanten Eröffnung der zweiten Stammstrecke im Jahr 2026 zu realisieren sei, nannte er die Schließung von Taktlücken bei der S-Bahn auf allen Linien und einen nächtlich durchgehenden S-Bahn-Verkehr. Wichtig sei, so Menzl, dass die S-Bahn einen regelmäßigen Takt bekomme, das senke die Zugangshürden zum öffentlichen Nahverkehr.

Doch nicht nur die S-Bahn spielt eine Rolle in den Gedankenspielen der Kommunen. So hat das Schweizer Planungsbüro Basler und Partner Anfang des Jahres eine Studie vorgestellt, die unter anderem eine Stadtbahn im Umland vorsieht. Und an diesem Donnerstag wird in der Stadt das Forschungsprojekt "City to Share" vorgestellt, das sich mit der Vernetzung einzelner Verkehrsmittel beschäftigt und Alternativen zum Privatauto aufzeigt. Georg Dunkel, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung bei der Stadt München, betont, dass es die Bürger nicht interessiere, wo die Stadtgrenze ist und wer der Aufgabenträger öffentlicher Verkehrsmittel sei. Auch er rät zur Kommunen übergreifenden Zusammenarbeit. Für die Landeshauptstadt selbst erarbeitet das Planungsreferat derzeit einen Stadtratsbeschluss, in dem die Grundsätze einer stadtverträglichen Mobilität festgelegt werden sollen. Im Herbst soll die Vorlage fertig sein.

© SZ vom 12.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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