MVG:Begleitservice in Bus und Bahn

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Von Philipp Schulte

Von diesem Dienstag an können Münchner, die in Bus und Bahn auf Hilfe angewiesen sind, einen kostenlosen Begleitservice der Stadt in Anspruch nehmen. Mitarbeiter holen sie an ihrer Wohnung ab und bringen sie etwa zum Arzt oder zu Treffen mit Freunden. Sie bringen die wenig mobilen, blinden oder im Rollstuhl sitzenden Menschen mit Bus, S-, U-Bahn und Tram auch wieder nach Hause. Träger des Projekts ist der Katholische Männerfürsorgeverein (KMFV). Initiiert wurde das Projekt Ende 2012 vom Facharbeitskreis Mobilität des Behindertenbeirats.

Der Service bezieht sich auf den Weg von Tür zu Tür, am Zielort müssen die Kunden alleine zurechtkommen. Termine für eine Begleitung können frühestens eine Woche und spätestens zwei Werktage vor der Fahrt angefragt werden. Der Begleitservice informiert die Kunden spätestens einen Werktag vor dem gewünschten Termin, ob eine Begleitung möglich ist. Der Service steht von Montag bis Freitag von acht bis 18 Uhr zur Verfügung.

Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und kostet eine Million Euro, die zum großen Teil das Wirtschaftsreferat trägt. Die neun Stellen wurden an zuvor arbeitslose Menschen vergeben. Sie durchliefen eine Ausbildung, in der sie etwa einen Erste-Hilfe-Kurs absolvierten oder das MVV-Ticketsystem kennenlernten. Bei großer Nachfrage soll das Helferteam von ehrenamtlichen Rentnern unterstützt werden. "Der Begleitungsbedarf für Aktivitäten außer Haus ist hoch", sagt Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU). "Mit diesem Projekt erfüllen wir unseren Auftrag aus der UN-Behindertenrechtskonvention und schließen eine Lücke im sozialen Bedarfssystem." Projekte dieser Art gibt es bereits in Frankfurt, Hannover und Berlin.

Die Auftragsannahme ist von Montag bis Freitag von neun bis 16 Uhr unter 089/ 5 44 91 89 20 erreichbar.

© SZ vom 15.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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