Münchnerin beim New York Marathon:"Mein Ziel? Durchkommen!"

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Unverhofft kommt oft: Die Münchnerin Hanna Späth, 29, hat bei einem Gewinnspiel einen der begehrten Teilnahmeplätze beim New York Marathon gewonnen.

Lisa Sonnabend

Einmal beim New York Marathon dabei zu sein, ist der Traum vieler Läufer. Zahlreiche Prominente - wie der damalige deutsche Außenminister Joschka Fischer - haben die Strecke von Fort Wadsworth auf Staten Island über Brooklyn, Queens und die Bronx nach Manhattan bereits für einen Auftritt genutzt. Allen anderen bleibt wegen der limitierten Teilnehmerzahl von 40.000 nur die Verlosung. Hanna Späth hatte Glück: Bei einer Münchner Brauerei gewann sie einen der begehrten Startplätze für eine der wichtigsten und größten Laufveranstaltungen der Welt.

Feiert ihren 30. Geburtstag in New York: Die Münchnerin Hanna Späth. (Foto: Foto: oh)

sueddeutsche.de: Wie haben Sie reagiert, als Sie von dem Gewinn erfahren haben?

Hanna Späth: Mich hat jemand angerufen und gesagt, dass ich gewonnen habe. Erst habe ich es nicht glauben können und dachte, es handle sich um einen dieser lästigen Spam-Anrufe. Als ich es dann gecheckt habe, habe ich mich natürlich gefreut. Mir wurde dann ein Tag Bedenkzeit gegeben, ob ich wirklich mitlaufen will.

sueddeutsche.de: Wie lange haben Sie gebraucht, sich definitiv zu entscheiden?

Hanna Späth: In fünf Minuten war mir klar: Ich will da mitlaufen, so eine Chance kommt nicht wieder. Ich bin schon einmal Halbmarathon gelaufen und habe einmal bei einem Volkstriathlon mitgemacht. Das Thema Marathon schwirrte seit längerem in meinem Kopf. Allerdings hatte ich nicht gezielt trainiert und erst zwei Monate vor dem Marathon von dem Gewinn erfahren - ein richtiges Marathontraining dauert drei Monate. Ich war unsicher, ob ich es schaffe.

sueddeutsche.de: Wie ging es dann weiter?

Hanna Späth: Als erstes habe ich eine Freundin von mir angerufen, die hat in diesem Jahr sogar beim Iron Man in Frankfurt mitgemacht. Sie hat mir dann einen Trainingsplan empfohlen und ich habe mich mit Büchern informiert. Dann habe ich mich von einer Sportärztin durchchecken lassen. Sie hat mir das Okay gegeben. Seitdem gehe ich nicht mehr zwei sondern vier Mal die Woche zum Laufen. Unter der Woche jogge ich mindestens eine Stunde pro Tag, am Wochenende mache ich längere Läufe. Jetzt ist allerdings schon die Ruhephase angebrochen, in der sich der Körper erholen soll.

sueddeutsche.de: Was ist ihr Ziel für den New York Marathon am Sonntag?

Hanna Späth: Durchkommen! Sich beim ersten Mal gleich ein zeitliches Ziel zu setzen, fände ich vermessen. Ich bin zuversichtlich, dass ich es schaffe, aber großen Respekt habe ich schon. Vor allem weil ich keine Begleitperson dabei habe, die mich anfeuert und meinen Namen ruft. Aber das Publikum in New York soll fantastisch sein. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und überall an der Strecke stehen Leute. Eine Freundin hat mir erzählt, sie hat den Marathon letztes Jahr im Fernsehen gesehen - und allein vom Zuschauen schon Gänsehaut bekommen. Für Deutsche ist es gar nicht so leicht, mitlaufen zu dürfen. Man muss sich über ein Reisebüro anmelden, allerdings gibt es viel mehr Interessenten als Startplätze.

sueddeutsche.de: Und bei Ihnen ist es jetzt anders ...

Hanna Späth: Ich freue mich, ich war noch nie in New York. Natürlich werde ich auch Sightseeing machen und Einkaufen gehen. Obendrein habe ich auch noch meinen 30. Geburtstag. Dass ich den in New York feiern werden, hätte ich nie gedacht.

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