Es gab Zeiten, da war es ein Vergnügen, am frühen Morgen zum Semmelholen zu gehen. Zugegeben, das ist ewig her, ja eigentlich ist man nicht ganz sicher, ob dieses Goldene Zeitalter jemals existiert hat. Egal, es hat sich jedenfalls ins Gedächtnis gegraben, dass man damals leicht schläfrig am Nymphenburger Kanal lustwandelte, das Aufregendste war der herrchenlose Dackel, der täglich mit der Semmeltüte in der Schnauze zu einem Frühstückstisch irgendwo in der Nachbarschaft trottete. Man hatte das Gefühl, es sei durchaus im Sinne des Schöpfers, wenn man den Tag gemächlich angehen lasse.
Münchner Momente:Kampf am Kanal
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In aller Ruhe durch Nymphenburg schlendern und Semmeln holen? Das war einmal, bevor die Selbstoptimiererer loslegten
Von Wolfgang Görl
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