Neuland:Ankommen und sich ausprobieren

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Yin Yoga im lesbisch-queeren Zentrum und ein Pop-up-Store für Subkultur - Nachrichten aus dem jungen München.

Von Lena Bammert und Pauline Metz

Ankommen

Erst kam die Ausbildung zur Yoga-Lehrerin. Dann das Outing. Und danach die Erkenntnis, dass es für die queere Gemeinschaft noch zu wenig Angebote abseits von Clubs und Bars gibt. Ihre Lösung bietet Cara Schulze von jetzt an immer am ersten Montag im Monat (19 Uhr) im lesbisch-queeren Zentrum (LeZ) in der Müllerstraße an: Yin Yoga für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und geschlechtsneutrale Personen. Der Eintritt ist auf Spendenbasis, das Geld geht an das LeZ, die Termine sind auf der Webseite und auf Instagram einsehbar. "Queere Menschen sind noch viel zu oft von negativen Dingen umgeben, die unser Nervensystem reizen", sagt die 26-Jährige. Deswegen auch Yin-Yoga: eine eher sanfte Art des Yogas, bei der man ein paar Minuten in seiner Position verharrt, dann in die nächste versinkt, sich verletzlich macht.

Die Yogamatten stellt das Zentrum, die Grafiken sind von Cara, geatmet wird zusammen. Tee getrunken auch, falls gewünscht. "Die Menschen sollen komplett bei sich ankommen können und sie selbst sein dürfen. Ohne Input von außen, ohne Angst zu haben, ob sie hier sicher sind", sagt Cara.

Sich ausprobieren

Ein neuer Pop-up-Store am Marienplatz will von Juli an die Kunstszene Münchens mit Workshops erweitern und gesellschaftlich relevante Themen ansprechen. Am 1. Juli öffnet der Open-Art-Space "The Stenz" die Türen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Münchens Herz mit Subkultur zu beleben und diese Kulturszene der breiten Masse zugänglich zu machen.

Realisiert werden kann das Projekt durch die Möglichkeit der Zwischennutzung. Zeitweilig leer stehende Gebäude werden bis zur Wiederbeanspruchung zu einem günstigen Preis vermietet, damit Kreativschaffende, Start-ups oder Künstlerinnen Räume haben, um sich auszuprobieren, Kunst zu schaffen und an Ideen zu arbeiten.

"The Stenz" war schon immer nur in Form von Zwischennutzungen gedacht. "Denn Pop-up-Stores geben uns die Möglichkeit zur Spontaneität und zur Improvisation", sagt Viktoria Molnar. "Beim Improvisieren müssen wir Lösungen finden und sind gezwungen, umzudenken. Und dieses Umdenken setzt eine Kreativität frei, mit der wir Möglichkeiten und Ideen finden, die wir davor so gar noch nicht auf dem Schirm hatten", erklärt sie. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Julian Wittmann und der guten Freundin Charlotte von Schönfeld hat sie sich auf die Suche nach einer neuen Ladenfläche begeben, nachdem sie vergangenes Jahr das Projekt auf dem St.-Quirin-Platz veranstaltet haben. "Mit ,The Stenz' wollen wir für Künstlerinnen und Künstler einen Ort der niederschwelligen Begegnung schaffen. Zudem können sich Kunst- und Kulturschaffende untereinander vernetzen", sagt Viktoria. "The Stenz" solle ein Ort der Begegnung, der Kreativität und des Wandels sein und will "Menschen aller Interessens- und Altersgruppen zusammenbringen".

Junge Leute

München lebt. Viele junge Menschen in der Stadt verfolgen aufregende Projekte, haben interessante Ideen und können spannende Geschichten erzählen. Hier werden diese Menschen vorgestellt - von jungen Autoren.

Lust mitzuarbeiten? Einfach eine E-Mail an die Adresse jungeleute@sz.de schicken.

Weitere Texte findet man im Internet unter jungeleute.sueddeutsche.de, www.instagram.com/szjungeleute oder www.facebook.com/SZJungeLeute

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