Dorfrichter Adam hat eine schlimme Nacht hinter sich. Der Mann wirkt ziemlich derangiert, hat seine Amtsperücke verloren, auf dem kahlen Schädel klafft eine Wunde. Da passt es ihm so gar nicht ins Zeug, dass für den Tag das Eintreffen von Gerichtsrat Walter in Huisum bei Utrecht angekündigt ist. Der ist für sein hartes Durchgreifen bekannt und will dem Dorfrichter mal auf die Finger sehen. In Heinrich von Kleists Lustspiel "Der zerbrochene Krug" wird es nun eng für Adam, denn der hat in der zurückliegenden Nacht der jungen Eve nachgestellt, dabei ging ein Krug zu Bruch. So sehr er sich auch windet, Adam verstrickt sich in immer unglaubwürdigere Lügen, als er selbst die Affäre um die zerbrochene Keramik, eigentlich aber seinen eigenen Vergewaltigungsversuch zu verhandeln hat. Im Kupferhaus Planegg, Feodor-Lynen-Straße 5, ist der unverwüstliche Komödien-Klassiker am Samstag, 30. Januar, in der Fassung des Theaters "Poetenpack" zu sehen. Regie führt Andreas Hueck. Beginn ist um 20 Uhr, um 19.15 Uhr gibt es eine kostenlose Werk-Einführung im Kupferhaus Obergeschoss. Die Karten kosten 28 Euro, ermäßigt 15 Euro, die Tickets gibt es nur an der Abendkasse.
"Der zerbrochene Krug":Richter in Bedrängnis
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