Die Hochschule für Musik und Theater München will weiterhin den Schutz vor sexuellen Übergriffen verbessern - und die Möglichkeiten, sich bei solchen zur Wehr zu setzen. Im Zuge des Prozesses wegen Nötigung gegen den ehemaligen Präsidenten Siegfried Mauser hatte die Hochschule im Juli 2016 bereits Richtlinien gegen Machtmissbrauch, Diskriminierung, sexuelle Belästigung und Gewalt erlassen.
Eine Arbeitsgruppe aus Lehrenden und Studierenden beschäftigte sich daraufhin auch mit praktischen Maßnahmen, die zum Schutz vor derartigen Übergriffen veranlasst werden sollen. Diese hat der Senat der Hochschule nun verabschiedet.
Die Situation an einer Musikhochschule ist im Vergleich zu anderen Universitäten besonders. Die Lehre findet dort zu großen Teilen im Einzelunterricht statt. Man habe sich deutschlandweit in engen Austausch mit anderen Musikhochschulen begeben, heißt es, es habe "gute Impulse" gegeben. Die Maßnahmen, die nun verabschiedet sind, sollen auch dazu beitragen, das Thema zu enttabuisieren. Mit Hilfe einer anonymisierten Umfrage hat die Arbeitsgruppe im vergangenen Semester die Wünsche und Sorgen der Studierenden und Lehrerenden abgefragt.
Eindeutig ging daraus hervor, dass eine Ombudsfrau gewünscht sei, die außerhalb der hierarchischen Strukturen der Hochschule steht und die einer Schweigepflicht unterliegt. Man sei noch auf der Suche nach einer geeigneten Kandidatin, sagt Maren Rose, Sprecherin der Hochschule. Des Weiteren soll eine der bisher drei Frauenbeauftragten noch einmal besonders qualifiziert und ein Verfahren entwickelt werden, das einen etwaigen Wechsel eines Lehrers vereinfacht und beschleunigt.