Kulturtipp:Land - eine Annäherung

Foto: Wirsing (Foto: Wirsing)

Ein Theaterprojekt über Orte und Identitäten

Von stEFANIE SCHWETZ

Neuhausen - Grete Weil lebte, nachdem sie 1935 vor den Nazis nach Amsterdam flüchtete, lange Zeit im Untergrund, wo sie sich erstmals an literarischen Texten erprobte. Ihr Werdegang ist nur ein Beispiel dafür, wie sich Emigration auf die persönliche Entwicklung eines Menschen auswirkt. Grete Weil selbst hat sich deshalb immer wieder Fragen "nach der Verortung von Identität" gestellt. Ihr Schicksal ist neben der Familiengeschichte des Schauspielers Robert Spitz Grundlage für das von Cornelie Müller initiierte Theaterprojekt "Land - Eine Annäherung".

Spitz' Eltern, die den Holocaust überlebten, wanderten mit dem Kind einst nach Israel aus, während der Sohn immer wieder nach Deutschland zurückkehrt - ein Pendler zwischen den Welten. Im Frühjahr wurde "Land - eine Annäherung" in München uraufgeführt und steht nun von Dienstag, 27. Oktober, an bis zum 31. Oktober im Mucca 31 im Kreativquartier, Dachauer Straße 112 d, täglich um 20.30 Uhr wieder auf dem Programm. Mit Bild- und Tonmaterial, das die Regisseurin des Bühnenprojekts Cornelie Müller im Rahmen der Recherche gesammelt hat, sowie mit aus Stahlblech errichteten Skulpturen kommen in der Inszenierung die emotionale Befindlichkeiten von Migrantinnen zur Anschauung - all der Menschen verschiedener Herkunft und Altersklassen, aus Bayern und Israel, die mal hierhin mal dorthin gewandert sind, um am Ende vielleicht irgendwann irgendwo anzukommen.

© SZ vom 26.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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