Mitten in München:Kühle Kompresse bei Fußballfieber

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Der Start der Bundesliga stellt die Fans vor eine knifflige Frage: Wie viel Bier darf man in diesen heißen Tagen trinken?

Von Berthold Neff

Man ist ja als Bürger spätestens dann gerne bereit, über den Staat zu meckern, wenn die Frist zur Abgabe der Steuererklärung ausläuft. Dann nämlich lässt es sich nicht länger verhindern, dass sich der Fiskus einen Teil dessen holt, was man im Schweiße seines Angesichts erarbeitet hat. Der Staat ist aber im Großen und auch im Kleinen, also auf kommunaler Ebene, durchaus um unser Wohlergehen besorgt. Da wäre zum Einen der gute Ratschlag der Bundesregierung, für Katastrophenfälle ein bisserl was zu horten. Der Zeitpunkt dafür ist klug gewählt, jetzt gibt es genug Obst und Gemüse, das sich einwecken lässt.

Wertvolle Tipps, wie wir am besten die Zeit vor der Katastrophe überstehen, also die heißen Tage bis zur nächsten Kaltfront, erreichen uns gerade aus dem städtischen Referat für Gesundheit und Umwelt. Sätze wie "Vermeiden Sie körperliche Belastungen, auch Sport" nehmen wir uns gern zu Herzen. Aber wie soll man den Bundesliga-Start am heutigen Freitagabend ohne kalte, alkoholhaltige Getränke überstehen? Wie soll man Tore bejubeln, wenn im Magen nur Suppen, Brühen oder Pfirsiche gluckern? Woher soll man jetzt Tomaten nehmen, da die schönsten Exemplare bekanntlich bei den Schiedsrichtern auf den Augen liegen? Und die Gurken haben sich geschlossen aus den Gemüseläden verabschiedet. Sie sind nun als Gurkentruppen in aller Munde, vor allem nach verlorenen Spielen.

Egal: Wer jetzt mit seinen Lieblingen trauern und den Kater danach bekämpfen muss, sollte Tipp Nr. 14 des Gesundheitsreferats befolgen: "Legen Sie eine feuchtkühle Kompresse auf Stirn oder Nacken und eine gekühlte Gelmaske auf die Augenpartie." Tipp Nr. 15 sollte Fußballern vorbehalten sein: "Reiben Sie die Füße mit gekühltem Fußbalsam ein, den Rücken und die Beine mit Franzbranntwein. Betupfen Sie Schläfen, Hals und die Stelle hinter den Ohren mit kaltem Wasser oder einem Eisstift." Falls ausnahmsweise keiner zur Hand ist, tut es auch eine kalte Flasche Weißbier.

© SZ vom 26.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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