Mitten in Harlaching:Das Glück hat viele Gesichter

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Krankenhausbesuche fallen nicht immer leicht - außer es geht auf die Neugeborenen-Station

Von Nicole Graner

Krankenhausbesuche sind nicht immer ein leichter Gang. Oft betritt man jene nüchternen Gebäude mit ihren glänzend gewienerten Böden in Sorge, mit schweren Gedanken und auch Ängsten. Umso schöner, wenn es einmal anders ist. Wenn man zum Beispiel die Neugeborenen-Station in Harlaching betritt. Da hängen dann an Wänden Fotografien von unzählig vielen süßen Babys und strahlenden Müttern, die ihre Nasen in weiche Babybäuche drücken, den neuen Erdenbürger ganz fest halten. Sie strahlen so ein Glücksgefühl aus, das einen selbst erfasst - so dass man still lächelnd stehen bleibt vor den Bildern, die beides ausdrücken: einen Neuanfang und Seligkeit. Und ein Glück, das viele Namen hat - Tara, Sophia, Luisa, Laura, Liam, Julian oder Jonas.

Dementsprechend gehen die Besucher mit ausgesprochen frohen Gesichtern auf die Wöchnerinnen-Station. Und was sie alles dabei haben! Zuerst natürlich Blumensträuße aller Arten. Rosen sind die Renner, gefolgt in diesen Tagen von Tulpen und Oster-Gestecken. Und dann die Geschenke. Hoch im Kurs stehen natürlich Plüschtiere aller Art - weiche Knuddelhasen mit Schlappohren, Hunde mit schielenden Knopfaugen und natürlich Bären. Einer so groß, dass er kaum durch die Tür passt. In Blau. Oder weiche Wickelunterlagen, Baby-Bodys in jeder Form. So zum Beispiel ein klitzekleiner in weiß mit rosa-karierten Ärmelchen und einem Röckchen mit abnehmbarer rosa Schürze. "Mein erstes Dirndl" steht drauf.

Die ganze Station spiegelt das Glück wider. Die Schwestern grüßen und lächeln, die Väter und die Mütter lächeln. In einem Nebenzimmer wird gewickelt, gewogen, Rat gesucht, sich ausgetauscht. Lächelnd natürlich. Und so kommt es, dass man selbst mit einem Strahlen auf dem Gesicht das Krankenhaus wieder verlässt. Und vor dem Haupteingang gefragt wird: "Ja, Sie schauen aber glücklich aus. Warum lächeln sie denn so? Gell, das Wetter ist so schön!" Und wie es so kommt, hat das Gegenüber ein Kuscheltier unter den Arm geklemmt und einen großen Strauß Rosen in der Hand. Wo er wohl hingeht? Eigentlich keine Frage.

© SZ vom 28.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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