Die Frau hat wohl ein ernsthaftes Problem. "Das ist mir ein Rätsel, ein absolutes Rätsel", monologisiert sie konsterniert und unüberhörbar vor sich hin. Sie ist unterwegs auf einem Spazierweg an der Isar, gerade sind sie am alten Maxwerk vorbei gekommen und bleiben kurz bei einer Parkbank stehen. Die Frau ist nämlich nicht alleine unterwegs, sondern mit einem dieser ultramodernen Sportbuggys - so ein Ding mit Schlummerverdeck und Schwenk-rad, in denen die Kindern drinsitzen wie in einem Formel-1-Wagen. Und es offenbar sehr bequem dort haben, denn das etwa zwei Jahre alte blonde Wesen im Cockpit hat einen entspannten, neugierigen Blick auf die Welt, die in seinen Augen bereits voller Wunder, voller schöner Rätsel ist.
Warum etwa lacht dieser riesige, dicke Mann so laut, der auf der Parkbank sitzt? Er sieht lustig aus, mit den Nägeln in der Nase und am Ohr, den bemalten Armen. Der dicke Mann lacht und gickert, wie eine Ente. Er blättert in einem Buch, in dem es auch um eine Ente geht, die einen blauen Anzug trägt. Der dicke Mann blickt auf und zwinkert dem Kind zu, will etwas sagen, doch die Frau, die abwesend fahrig etwas in ihrer Handtasche gesucht hat, schiebt den Buggy weiter. "Ein Rätsel, einfach Rätsel", murmelt sie noch immer.
Es wird nun ganz laut, die beiden kommen an einem Wehr vorbei, in dem das Wasser tobt. Genau dort steht ein Typ mit seiner Gitarre, spielt und macht den Mund auf, aber man kann ihn wegen des Rauschens rein gar nicht hören. Das Kind hebt den Finger und blickt dem stummen Sänger nach, denn die Frau schiebt das Gefährt hektisch weiter. Ihr Problem scheint noch nicht gelöst zu sein, die Anspannung steht ihr ins Gesicht geschrieben: "Wenn ich nur wüsste, wo! Es ist mir ein Rätsel!"
Das Kind macht nun ganz große Augen und ruft mit Nachdruck: "Jaaaaa, Mamiiiiii, will Brezl!