Einst war es in, mit seinem Hund Frisbee zu spielen. Und einst gab es mal Agility. Da robbte der Hund, von leisen Befehlen seines Herrchens motiviert, durch wackelige Röhren, bestieg schiefe Türmchen oder wuselte durch Slalom-Parcours. Der Hund war in Bewegung, Herrchen eher hoch konzentriert. Vielleicht ein Grund, warum es nun neue, trendige Hundesportarten gibt, bei denen Herrchen ordentlich radfahren, rollern oder sogar selbst laufen muss. Bikejöring und Dogscooting heißen sie. Mit speziellem Geschirr und Leine zieht der Hund das Rad oder den Roller. Es ist sicher praktisch, dieses "Dry Land Mushing". Wenn es schon nicht so einfach ist, sich in schneearmen Gefilden für immense Summen einen wunderbaren Schlittenhund - besser gleich zwei -, Sprintschlitten, Geschirre und Zugleinen zuzulegen. Dann halt als Wald-Wiesn-Musher unterwegs sein.
Keine Frage: Für Hunde, die gesund und wahnsinnig laufbegeistert sind, ist das ein toller Sport. Und das Herrchen ist auch richtig in Bewegung. Aber wie immer, wenn es um den Schweinehund in einem geht, wächst der Ehrgeiz. Und damit der Wunsch, doch der Schnellste unter allen Dogscootern und Bikejörern zu sein. Man muss sich mal wieder messen. Wie zum Beispiel am Sonntag, 30. April, wenn auf der Trabrennbahn in Daglfing Männer, Frauen, Kinder und unzählige Hunde an den Start gehen. Das Motto: "Be a strong dog".
Ach ja, da gibt es noch was: Canicross. Im Dauerlauf mit Hund und einem speziellen Canicross-Gürtel geht es durch Berg und Tal. Von Wiese zu Gipfel. Auf kleinen Wegen und auf großen. Im Sommer und im Winter. Im Dauerlauf. Mega anstrengend. Wer das mal versucht hat, puh, dem geht ordentlich die Puste aus. Was für Sportsmänner und -frauen! Was für Hunde! Aber wie schön ist es doch, in aller Ruhe und durchaus mit sportlichem Anspruch mit dem Hund in Norwegen auf die Hochfjells zu laufen, Berge in Italien oder Island zu besteigen. Acht, neun, zehn Stunden auf Tour - auch das ist für Herr und Hund "echt strong".