Mitten in Berg am Laim:Gegensätzliche Bedürfnisse

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Hundebeutel steigen manchem in die Nase

Von Renate Winkler-Schlang

Die einen lieben Hunde, die anderen Katzen, die Lager sind da geteilt. Soviel aber ist sicher: Hunde sind ein Problem, denn Hunde haben im Gegensatz zu Katzen nicht einfach daheim dezent in irgendeiner Ecke untergebracht ein Klo mit ein wenig Hundestreu, das den Geruch dessen, was von Frolic und anderem Futter übrig bleibt, neutralisiert. Nein, Hunde müssen raus, wenn sie müssen.

Schlimm genug, dass manches Herrchen oder Frauchen immer noch geflissentlich in eine andere Richtung schaut, wenn sich ihr vierbeiniger Liebling an der langen Leine in durchaus eindeutiger Körperhaltung niederlässt, irgendwo im Park oder am Straßenrand. Unappetitlich auch, wenn die Halter die Häufchen zwar hübsch und ordentlich verpacken, dann aber an Ort und Stelle vergessen, sei es in einer Astgabel, weil man es ja auf dem Rückweg einsammeln wollte, dann aber doch andersrum gelaufen ist, sei es einfach mitten auf dem Radweg. Den früheren Berg am Laimer Bezirksausschussvorsitzenden Josef Koch hat das so geärgert, dass er es auf jeder Bürgerversammlung zum Thema machte. Er trage beim Joggen den Leuten diese Plastiktütchen immer nach mit der Bemerkung "Sie haben da was verloren", erzählte er einmal.

Nun gibt es aber auch die korrekten Hundehalter, die die Beutel gewissenhaft im nächstgelegenen Mülleimer entsorgen. Das aber ist auch wieder nicht recht, denn meist steht ein solcher der Bequemlichkeit halber direkt neben einer Parkbank und oft ist das Tütchen nicht ganz verschlossen oder nicht ganz dicht. Das stinkt dann denen, die auf der Bank einfach nur gemütlich in der Sonne sitzen wollten. Und zwar so, dass man im Berg am Laimer Bezirksausschuss kürzlich beantragt hat, einen Abfalleimer doch bitte ein paar Meter zu verlagern. Titel "Nutzbarkeit von Parkbänken sicherstellen". Da aber hat das Baureferat abgewunken: Man könne schon mal einzelne Behälter, die ohnehin ersetzt werden müssen, gleich auch versetzen. Eine "kostenintensive Großaktion" im örtlichen Michaelianger aber sei auf gar keinen Fall drin. Schon um keinen Bezugsfall für andere Stadtviertel zu schaffen. Zum Jaulen ist das.

© SZ vom 04.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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