Meine Woche:Vielen Rollen

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Eine "Himmelsfigur" wird Petra Auer spielen beim Truderinger Ventil am kommenden Sonntag, 28. Februar. (Foto: Florian Peljak)

Schauspielerin Petra Auer sieht man in Serien wie "Dahoam is Dahoam" oder "München 7", sie leitet aber auch eine Palliativstation

Von Renate Winkler-Schlang

Eine "Himmelsfigur" wird Petra Auer (Foto Peljak) spielen beim Truderinger Ventil am kommenden Sonntag, 28. Februar. Die Schauspielerin lächelt. Mehr darf sie noch nicht verraten. Das hat ihr der Spielleiter Winfried Frey, der auch ihr Ehemann ist, eingeschärft. Eine große Rolle jedenfalls habe er für sie geschrieben fürs Singspiel beim traditionellen Starkbierfest im Kulturzentrum an der Wasserburger Landstraße: "Eine ganz besondere Herausforderung. Jedes Mal vor dem Auftritt muss ich meine Rolle neu lernen."

Diese Woche steht für Petra Auer ganz im Zeichen des Starkbiers. Auch im Hirschgarten und in der Gemeinde Grünwald tritt sie auf bei Anstich-Veranstaltungen in den Stücken, die jeweils "der Winni", ihr Mann also, kreiert und inszeniert. Da ist dann vormittags Probe, abends der Auftritt. Und wie die Stücke, so sind auch ihre Rollen und Texte verschieden. Sie sagt lachend: "Hauptsache, die Bayern können feiern."

Petra Auer darf so etwas sagen, denn sie ist eine waschechte Münchnerin, in Giesing mit vier Geschwistern aufgewachsen. Und ob Bühne oder Fernsehen - sie spielt meist Rollen, in denen Dialekt gesprochen wird. Schauspielerin mit bairischer Mundart, das ist ihr Markenzeichen. Man kennt sie von Peter Steiners Theaterstadl, aber auch von Rollen in den Fernsehserien "München 7" oder "Dahoam is Dahoam". Mit Winfried Frey hat sie vor vielen Jahren ein Liebespaar gespielt - und dann sind sie eines geworden. Für die beiden Kinder hat die bodenständige Schauspielerin das Tourneetheater aufgegeben.

Daheim auf Engagements zu warten, war aber nie ihr Ding. Petra Auers Leben hat neben der Familie, die oberste Priorität genießt, und der Schauspielerei weitere wichtige Standbeine, die sie alle unter einen Hut bringt. Sie ist sogar durch Fortbildungen in China qualifizierte Beraterin für Feng Shui und Geomantie. Und das sei "weit mehr, als nur ein bisschen hineinspüren". Petra Auer setzt sich seit dem Tod ihrer Mutter auch als ehrenamtliche Sterbebegleiterin ein, seit kurzen ist sie hauptamtliche Einsatzleiterin einer Palliativstation. Da steht nicht sie im Rampenlicht - und das ist ihr recht so. Sie sei keine Partylöwin, keine Shoppingmaus. Liege ein roter Teppich aus, gehe sie lieber hinten rum, sagt sie. In den Ensembles ist sie oft eine Art Mutter der Kompanie, jene, die den Kuchen mitbringt. Denn, sie weiß, wie kostbar die Lebenszeit ist. Am Sonntag wird sie in Trudering, ihrem heutigen Heimatstadtteil, erst technische Probe haben, dann bei der Vorstellung alles geben. Und es wird "himmlisch" sein. Beginn ist um 16 Uhr.

© SZ vom 22.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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