Meine Woche:Mit Bach auf der Empore

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Karl Maureen spielt die Orgel in der Neuhauser Herz-Jesu-Kirche. (Foto: N/A)

Karl Maureen spielt die Orgel in der Neuhauser Herz-Jesu-Kirche

Von Sonja Niesmann

Bis zu 400 Zuhörer sind zu den ersten drei Konzerten in die Neuhauser Herz-Jesu-Kirche gekommen. Aus Garmisch, Weilheim, dem Chiemgau oder Stuttgart sind sie angereist, hat Karl Maureen aus den Gesprächen erfahren. "Dabei sind Orgelkonzerte normalerweise nicht so der Renner, höchstens in der Wieskirche vielleicht", sagt er. "Aber die Orgel ist halt so schön". Dass sein Spiel - immerhin ist er, der einst Schüler von Karl Richter und bis 2006 Professor für Orgelliteraturspiel an der Augsburger Hochschule für Musik gewesen ist - auch ein gerüttelt Maß zur Anziehungskraft der Bach-Konzertreihe beiträgt, lässt er bescheiden unerwähnt.

Die von Maureen so geliebte Orgel ist, wie er findet, " das Meisterstück" des Orgelbauers Gerald Woehl, der einen ausgezeichneten Ruf genießt. Mehr als 4000 Pfeifen hat sie, 61 Register und einen so "differenzierten Klang", dass sie geradezu prädestiniert ist für Bach - "mindestens so gut wie die Orgel in der Leipziger Thomaskirche". Diese hat der 76-Jährige in seinem langen Musikerleben selbstverständlich auch schon gespielt.

Gerade eben hat Maureen wieder einmal Gäste, diesmal aus Amerika, mit der Woehl-Orgel bekannt gemacht - "die waren begeistert!" Zum zweiten Mal, nach einem ersten Durchgang im Jahr 2010, spielt Karl Maureen heuer in der sonntagabendlichen Konzertreihe "Offene Tore in Herz-Jesu" das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach, in zwölf Konzerten, weitgehend ausgerichtet am liturgischen Jahr.

Am kommenden Sonntag, 26. April, 19.30 Uhr, stehen unter anderem Präludium und Fuge c-Moll, das Präludium G-Dur sowie drei Leipziger Choräle auf dem Programm. Und obwohl der Organist seinen Bach natürlich rauf und runter kennt und als Titularorganist der Herz-Jesu-Kirche mit ihrer Orgel mehr als vertraut ist, wird er in dieser Woche noch einige Male von seiner Wohnung gleich um die Ecke hinübergehen zu dem hochmodernen katholischen Gotteshaus in der Lachnerstraße mit seinen blau schimmernden Portalen. Er wird hinaufsteigen auf die Empore und sein Programm durchspielen. "Mir kommen immer neue Ideen, wie ich es registrieren kann", erzählt er lächelnd.

Die nächsten "Münchner Bachstunden" finden am 10. Mai, 21. Juni und 12. Juli statt. Nach einer längeren Sommerpause geht es dann im Zwei-Wochen-Rhythmus weiter, am 18. Oktober, 8. November, 22. November, 6. Dezember und 20. Dezember. Der Eintritt zu den Konzerten ist übrigens frei.

© SZ vom 20.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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