Meine Woche:Hofflohmarkt made in Laim

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Christl Pflugmacher organisiert den Laimer Hofflohmarkt. (Foto: Florian Peljak)

Christl Pflugmacher organisiert mit ihrer Familie die Trödel-Reihe

Von Andrea Schlaier

Die Tage sieht man Christl Pflugmacher wieder kreuz und quer durchs Viertel radeln. An manchen Ecken hält sie alle paar Meter vor privaten Briefkästen und schiebt ein Kuvert in den Schlitz. Drin steckt unter anderem ein Straßenplan von Laim, auf dem sich Punkte mitunter zu regelrechten Türmen stapeln. Jeder bezeichnet einen Garten oder Vorplatz, auf dem am Samstag, 9. Mai, privater Trödel verscherbelt werden kann. Es ist Hofflohmarkt-Zeit und im 25. Bezirk ist die seit sechs Jahren untrennbar mit dem Engagement der Familie Pflugmacher verbunden.

"Die Idee der Hofflohmärkte ist so eine tolle Sache, die's woanders schon ewig gibt." Aber Laim, sagt Christl Pflugmacher, sei halt nicht woanders. "Mein Sohn, mein Mann und ich wollten aber ausprobieren, ob sich die Laimer nicht auch mal bewegen lassen." Das Publikum in diesem Teil Münchens gilt als bedingt aktiv, wenn's ums muntere Mitmachen geht. "Aber ich weiß aus Erfahrung", sagt die 65-Jährige, "wenn man ein altes Haus hat, gibt es immer wieder Zeug, das weg muss."

So blieb nichts übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Pflugmachers Sohn Andreas, der eine Gartenbaufirma führt, erweiterte seine Homepage (www.gartenbau-pflugmacher.de) und kümmert sich um die Internet-Arbeit, die Eltern verteilten radelnd Werbung im Viertel. Von Anfang an hatten sie sich entschieden, ihre Laimer Hofflohmarkt-Reihe ohne Teilnehmer-Gebühr laufen zu lassen. "Ein Rentnerehepaar in einem kleinen Einfamilienhäuschen sieht nicht ein, 15 Euro zahlen zu müssen, um im eigenen Vorgarten was zu verkaufen." Deshalb macht sich Christl Pflugmacher jedes Jahr aufs Neue auf zur Sponsoren-Akquise bei Laimer Geschäftsinhabern. "Für mich die unangenehmste Arbeit." Aber die Unterstützung brauche man, um die Kosten für die 3000 Flyer zu decken, die sie, mit der Werbung der Sponsoren versehen, drucken lassen und etwa in der Stadtbibliothek, Fürstenrieder Straße 53, auslegen.

Der Lohn für die Mühe sei groß: "Nach dem Flohmarkt gab es schon Grillfeste bei Nachbarn, die wir vorher gar nicht kannten." Eine regelrechte Kennenlern-Börse sei entstanden. Am Samstag, 9. Mai, ist es von 9 bis 17 Uhr wieder soweit - nur bei Dauerregen verschiebt sich der Hofflohmarkt um eine Woche auf 16. Mai. 270 Laimer haben sich angemeldet. Für Christl Pflugmacher, die mittlerweile auch von Helfern unterstützt wird, heißt das: kreuz und quer mit dem Rad durch 89 Straßen des Viertels strampeln und Teilnehmer-Pläne in die Briefkästen werfen.

© SZ vom 04.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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