Meine Woche:Grenzenloser Austausch

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(Foto: Florian Peljak)

Martin Feichtenbeiner ist seit zehn Jahren Chef im ASZ Messestadt

Von Renate Winkler-Schlang

Die Messestadt ist Münchens kinderreichster Stadtteil. Leben da denn auch alte Leute? Martin Feichtenbeiner leitet seit zehn Jahren das Alten- und Service-Zentrum (ASZ) dort am zentralen Platz der Menschenrechte, er erinnert sich noch gut an den Kampf der Truderinger Lokalpolitiker, die diese für den gesamten Stadtbezirk Trudering-Riem zuständige Einrichtung lieber in Straßtrudering gesehen hätten. Doch inzwischen haben sich die Wogen geglättet, der Austausch über die Grenzen der Stadtbezirksteile funktioniert: Truderinger kommen zu den Kursen und lassen sich beraten, Ehrenamtliche aus der Messestadt betreuen auch Truderinger Senioren. "Und die Messestadt altert mit. Wir sind hier schon am richtigen Ort."

So kann Martin Feichtenbeiner ganz entspannt dem Fest zum zehnjährigen Bestehen entgegensehen, das an diesem Dienstag gefeiert wird. Theoretisch jedenfalls. Praktisch ist er schon ein wenig nervös, dass alles funktioniert, erst der offizielle Teil am Vormittag mit Reden der stellvertretenden Vorsitzenden Sabine Wagmüller vom Bayerischen Roten Kreuz München, dem Träger der Einrichtung, und einer Vertreterin vom Amt für soziale Sicherung im städtischen Sozialreferat, dann von 14 Uhr an der Teil für die Ehrenamtlichen und Vertreter der Kooperationspartner im Stadtteil. Am Piano Margarete Behlendorf, eine der verlässlichen Ehrenamtlichen, es wird einen Bilderrückblick geben "und ganz klassisch Kaffee und Torte", sagt der Leiter. Danach werde er sich vielleicht zur Entspannung am Abend ein heißes Bad gönnen, vermutet er.

Der Sozialpädagoge Feichtenbeiner, der sich im Studium zwar nicht direkt auf Senioren, wohl aber auf psychosoziale Beratung spezialisiert hatte, hat zuvor sieben Jahre lang das ASZ Bogenhausen am Rosenkavalierplatz geleitet, dann das Haus in der Messestadt aufgebaut, von den Möbeln übers Personal bis zum Programm. Er selbst organisiert, berät, leitet aber auch Gesprächskreise. Inzwischen bietet das ASZ auch präventive Hausbesuche an, sein Team ist von zwei auf drei Sozialpädagogen angewachsen.

Den Rest der Arbeitswoche nach dem Fest-Highlight widmet der 50-jährige Martin Feichtenbeiner dem Programm fürs nächste Quartal. Und auch das laufende Angebot müsse weiter funktionieren, die Kurse, Ausflüge, Beratungen. Am Freitag begleitet der Chef noch eine Gruppe zu einer Führung nach Giesing, der ersten mit Headsets, damit auch Gehörgeschädigte alles verstehen: "Ich will selbst sehen, ob alles klappt", sagt er.

© SZ vom 09.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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