Meine Woche:Gemeinschaft herstellen

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"Migration ist ja kein neues Phänomen", unterstreicht die Sozialpädagogin und Soziologin Steinforth. (Foto: privat/oh)

Ulrike Steinforth organisiert eine Tagung zur Integration

Von Sonja Niesmann

Creating Community - (k)ein Paradox?" heißt der Workshop, den Ulrike Steinforth (Foto: privat) diese Woche im Kreativquartier an der Schwere-Reiter-Straße anbieten wird. Es ist einer von zehn Workshops beim internationalen Forum "Creating Community: Kulturelle Bildung. Migration. Partizipation", das der Münchner Trichter, ein Zusammenschluss von 18 freien anerkannten Trägern der Jugendhilfe, ausrichtet. Im ersten Moment mag sich das etwas theorielastig und soziologenspröde anhören, dahinter steckt aber eine interessante und wichtige Frage: Welchen Beitrag kann kulturelle Bildung leisten, um Jugendlichen, vor allem Migranten, die Partizipation an der Gesellschaft zu ermöglichen, konkreter: ihnen Zugang zur jugendkulturellen Szene, zu Bildungs- und Freizeitangeboten eröffnen, sie auch an Politik heranführen?

Bereits jetzt gebe es viele Projekte, die sich an den alteingesessenen Sendlinger oder Westendler ebenso wie an den jungen Flüchtling aus der Gemeinschaftsunterkunft richten - "Migration ist ja kein neues Phänomen", unterstreicht die Sozialpädagogin und Soziologin Steinforth. Sie schaffen "Begegnungsräume", die nicht unbedingt an Sprache gebunden sind - Musik, Partys, Foto- und Filmprojekte also oder das Theaterfestival "Rampenlichter", bei dem zuletzt auch minderjährige Flüchtlinge einbezogen wurden. Doch angesichts der steigenden Zahl neu ankommender junger Flüchtlinge "wollen wir bestehende Konzepte der kulturellen Bildung überprüfen und eventuell weiterentwickeln", erklärt Steinforth das Konzept der Tagung am 16. und 17. März im Kreativquartier. Gäste aus Jordanien, Palästina, dem Libanon, aus Bulgarien, Frankreich, Spanien, Italien und England werden Einblicke geben in künstlerische und kulturelle Arbeit mit Geflüchteten (die Präsentationen werden simultan übersetzt). Am Nachmittag sollen diese Impulse vertieft und auch neue Ansätze diskutiert werden.

Die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), die vom Sozial- und vom Kulturreferat finanziell unterstützt wird, richtet sich an Fachkräfte ebenso wie an Laien aus Kunst, Kultur, Politik, Pädagogik, Sozialwesen und Kommunalverwaltung. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung ist möglich unter www.muenchner-trichter.de/cc. Wer an diesen beiden Tagen nicht mitdiskutieren oder Ideen wälzen kann, werde sicher das eine oder andere Ergebnis dieses Erfahrungsaustausches auf der Homepage des Münchner Trichters finden, verspricht Ulrike Steinforth.

© SZ vom 14.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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