Meine Woche:Bayerns Botschafterin

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(Foto: Robert Haas)

Theresa Bayerl bricht auf zum Schüleraustausch nach Südafrika

Von Andreas Hensler

Theresa Bayerl wird in dieser Woche 8200 Kilometer zurücklegen. Die weite Strecke ist zugleich Dreh- und Angelpunkt für eine große Veränderung im Leben der 15-jährigen Schülerin: Sie wird vorerst von München Abschied nehmen müssen, aber zugleich in ein zehnmonatiges Abenteuer starten. In der südafrikanischen Stadt Polokwane wird sie die Capricorn High School besuchen. Ihre neue Heimat ist die Hauptstadt der Provinz Limpopo im Norden des Landes.

Theresa Bayerl ist in einer besonderen Rolle in Südafrika. Vom Kultusministerium hat sie ein Stipendium erhalten. Sie ist Botschafterin Bayerns - ein Programm, welches den internationalen Austausch junger Menschen fördert. "Ich will den Menschen in Südafrika zeigen, dass Bayern mehr ist als das Oktoberfest. Nicht jeder trägt Dirndl und Lederhosen", sagt die Schülerin.

München, ihre Familie und ihr dreijähriger Pudel-Mischling Patrick werden ihr sehr fehlen. In den Tagen vor der Abreise möchte die junge Münchnerin, die das Privatgymnasium Dr. Florian Oberreiter besucht, daher nochmals Zeit mit ihren Freunden und ihrer Familie verbringen. Am Montag fährt sie mit einigen Freunden an den Eichenauer See, sofern das Wetter mitspielt. Sie wird auf einer Luftmatratze liegen und die Gedanken schweifen lassen, bevor sie sich wieder auf die Reisevorbereitungen konzentrieren muss.

"Mein Leben für zehn Monate in einen Koffer zu packen, ist gar nicht so einfach." Um nicht unter Zeitdruck zu kommen, beginnt sie daher schon zu Beginn der Woche mit dem Packen. Parallel steht nämlich einiges auf dem Programm. Sie möchte ihre Oma und ihren Onkel in Traunstein besuchen, die sind für sie sehr wichtig. "Wahrscheinlich werden wir spazieren gehen und einen Kaffee trinken." Am Donnerstag will sie mit ihrem Bruder, ihrer Schwester und den Eltern in die Therme nach Erding fahren. Das wird die letzte gemeinsame Unternehmung werden, denn am Freitag besteigt die 15-Jährige bereits das Flugzeug. Erst fliegt sie nach Frankfurt, wo sie auf andere Austauschschüler der Organisation "Youth for Understanding" trifft. Von dort geht es direkt nach Johannesburg. In Polokwane wird sie schon erwartet. "Meine neue Gastfamilie hat ebenfalls einen Hund, er heißt Bruno. Zudem habe ich einen Gastbruder und zwei Gastschwestern. Das ist quasi wie zu Hause."

Gleich zu Beginn muss sich die 15-Jährige um etwas kümmern, dass sie von ihrer deutschen Schule nicht kennt: eine Schuluniform. Denn die ist in Südafrika an öffentlichen Schulen Pflicht.

© SZ vom 21.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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