Meine Woche:Aufbruch in eine neue Welt

Lesezeit: 1 min

Die Packliste von Elisabeth Haas ist lang. (Foto: privat)

Elisabeth Haas wird für ein Jahr in Ecuador Freiwilligendienst leisten

Von Charlotte Schulze

Nun packe ich meinen Koffer und nehme mit: eine Taschenlampe, Füllerpatronen, ein Paar Wanderschuhe, Regenkleidung und ein Taschenmesser. Die Packliste von Elisabeth Haas geht noch weiter und würde wohl jeden Liebhaber des Gedächtnisspiels zur Verzweiflung bringen. Denn sie ist lang. "Wahrscheinlich viel zu lang," sagt Elisabeth Haas und lacht. Doch die Liste hat ihre Berechtigung - immerhin soll sie viel von dem abdecken, was die Neunzehnjährige in einem Jahr Südamerika brauchen könnte. Gemeinsam mit anderen jungen Leute fliegt Elisabeth Haas (Foto: privat) in dieser Woche nach Ecuador. In der Hauptstadt Quito wird sie für ein Jahr bei der Jugendorganisation der katholischen Kirche, Pastoral Juvenil Nacional, arbeiten. Der Freiwilligendienst wird von der Erzdiözese München und Freising und dem Bundesprogramm "weltwärts" organisiert. Insgesamt 19 Freiwillige aus München und Umgebung nehmen daran teil.

"Bevor es losgeht, muss ich mich am Montag noch gegen Tollwut impfen lassen und alles fertig packen." Ist das erledigt, will Elisabeth Haas vor allem eines: Abschied nehmen von Familie und Freunden. Am Mittwochmorgen heißt es schließlich "¡hasta luego Alemania!". 30 Stunden wird Haas unterwegs sein, mehr als zehntausend Kilometer zurücklegen. Von München geht es zunächst nach Amsterdam, von dort aus nach Panama: "Ich würde mir gerne die Stadt anschauen, aber das geht leider nicht." Denn auch Panama City ist nur eine Umsteigestation Richtung Quito. Am Donnerstag landet sie schließlich in der Stadt, die für ein Jahr ihre neue Heimat werden soll. In Empfang genommen wird sie von ihren Gasteltern und -geschwistern: "Für die Eingewöhnungsphase ist das super, dass ich erst einmal bei einer einheimischen Familie unterkomme." Nach drei Wochen zieht sie in ein eigenes Apartment.

Das Spanische macht der Münchnerin keine Sorgen: "Ich war während meiner Schulzeit in Brasilien, Portugiesisch und Spanisch sind sich ziemlich ähnlich. Außerdem mache ich gleich am Anfang einen Sprachkurs." So wird der Rest der Woche gefüllt sein mit Einführungen in die spanische Sprache, Führungen durch Quito und das Umland und gutem Essen. Ganz genau weiß Haas das aber noch nicht: "Ich muss abwarten, was auf mich zukommt." Und so hofft Elisabeth Haas, ihren Platz in Quito zu finden und das Beste aus der Zeit zu machen, sodass sie mit einem Koffer voller Erinnerungen zurückkehrt.

© SZ vom 10.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: