Mein Tag:Die Musik ist sein Leben

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Eligius Przebindowski hat in Polen Sologesang studiert. (Foto: Catherina Hess)

1. Dezember: Eligius Przebindowski

Von Katharina Eichinger

Schwere, weinrote Vorhänge hängen vor den Fenstern über dem Viktualienmarkt, auf dem antiken Wohnzimmertisch liegen Muffins, der Bezug des Sofas zeigt ein Pfingstrosenmuster: Hier wohnt Eligius Przebindowski (Foto: Hess) in einem Appartement der Werner-Friedmann-Stiftung. Przebindowski ist in Polen geboren, wo er Sologesang studierte. Vor 40 Jahren kam er nach Deutschland, in keinem der Länder ist sein Name geläufig. "Ich habe erst zwei Menschen kennengelernt, die Eligius heißen", sagt er. Ein Namensvetter komme aus Salzburg, der andere aus Polen. Als Musiker hat er auch mit seinem Namenspatron nichts gemeinsam: Der heilige Eligius lebte im sechsten und siebten Jahrhundert in Frankreich und war der Patron der Goldschmiede.

Wenn Przebindowski nach seinem Alter gefragt wird, antwortet er: "91." Meist machten ihm die Menschen Komplimente, wie gut er sich doch gehalten habe. Dann schmunzelt er, denn: Eigentlich ist er 84 Jahre alt. "Die Menschen jammern immer so viel. Wenn ich ihnen dann sage, wie alt ich wirklich bin, lachen sie. Ich bin ein lustiger Mensch und will anderen eine Freude machen." Das will er auch mit seiner Musik. In München leitete er einen städtischen Chor, und noch immer beschäftigt ihn die Musik: Przebindowski komponiert und berät Musiker. Lautstärken zu interpretieren und mit den Tempi zu arbeiten, das versucht der Doktor der Philosophie zu vermitteln. "Musik ist ein Phänomen und wirkt auf den Menschen durch verschiedene akustische Effekte."

Wenn er nicht gerade Musik macht, reist der 84-Jährige, am liebsten alleine: "Als nächstes will ich auf die Philippinen und nach Mallorca." Er möchte möglichst viel von der Welt sehen: "Wenn es geht, versuche ich zu reisen." Auch in Kanada, Brasilien und China war Przebindowski bereits. Vor allem Hongkong hat es ihm angetan. "Hongkong ist so schön, so sauber." Berge, Festland, Wasser, Wolkenkratzer: In der chinesischen Metropole habe man alles. Und nicht nur das: Auch die Menschen seien interessant. Ganz anders als Europäer.

Neben dem Reisen und der Musik hat Przebindowski noch eine große Leidenschaft: das Motorradfahren. "Ich wohne hier so schön, aber ein Motorrad fehlt mir", sagt er. Früher hatte der 84-Jährige drei. Doch am Viktualienmarkt gab es keine Möglichkeit, sie unterzustellen.

Der tägliche Adventskalender der Stadtviertel- Redaktion stellt Münchner vor, die nach verschiedenen Konfessionen im Dezember Namenstag haben.

© SZ vom 01.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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