Mein Name, mein Tag:Sohn des Glücks

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Benjamin Weinreiter liebt seinen Namen so wie das Leben. (Foto: privat)

19. Dezember: Benjamin Weinreiter

Von Nicole Graner

Glück. Was ist Glück? Wie viele Antwortversuche hat diese Frage schon hinter sich. Ist doch die Sehnsucht nach Fortuna groß, die Suche danach schwierig. Aber es gibt Menschen, die haben ein Beutelchen Glück in die Wiege gelegt bekommen. Wie Benjamin Weinreiter. Benjamin - die hebräische Bedeutung von "Sohn des Glücks". "Das passt", sagt der 29-Jährige, der seinen Namen liebt. So wie das Leben. Glück habe für ihn sehr viel mit Lebensfreude zu tun. Er könne sich nie lange mit Dingen beschäftigen, die ihn runterziehen. Irgendwann schaue er einfach wieder nach vorn.

Da gibt es also die Musik, die ihn trägt. Er lernt Geige. Mit 13 hört er das Album S&M von Metallica. Von da an gilt: Schlagzeug spielen. Mit 15 bekommt er sein erstes Set. Endlich. Zuvor hat er nur auf einem Schlagzeug herumgeklöppelt, das ihm sein Vater gebastelt hat - aus einem Garderobenständer und einem mit Fell überzogenen Metallfass. Er gründet eine Schulband. Später folgen Auftritte, auch dann, als er nach der Schulzeit von seinem kleinen Dorf nahe Schleiz in die Landeshauptstadt zieht.

Da ist die Liebe zur Natur, zu den Bergen. Weil sich Weinreiter für umweltfreundliche Energie interessiert, besucht er während seines Studiums in Maschinenwesen eine Vorlesung über Fotovoltaik. Der Professor erzählt unter anderem auch von seinem Projekt in Nepal - einer Apfelplantage auf 3000 Metern. "Ich habe gefragt, ob ich mithelfen kann", sagt der 29-Jährige. Benjamin wird aus vielen Studenten ausgesucht. Logisch, als Glückskind. Er reist auf die Plantage Marpha, nördlich des Annapurna. Früher hat man auf Eseln die Äpfel ins Tal gebracht, heute helfen Studenten der TU, die Äpfel zu pressen und den Saft in Flaschen abzufüllen, die im Dorf an Wanderer verkauft werden. Drei Monate ist Benjamin dort. "Es war eine wunderbare Erfahrung."

Seit drei Jahren arbeitet Weinreiter für jene Autofirma mit den abgespeckten Olympiaringen im Logo. Dort ist er verantwortlich für den Aluminium-Druckguss; dünnwandige Teile, die in einem Stück in der Karosserie verbaut werden und - weil sie so leicht sind - helfen, Benzin zu sparen. Noch einmal nach Nepal reisen, seinen Motorradführerschein bestehen, oft die Familie sehen, ein guter Kontakt zu seinen Freunden - das sind "Bens" Wünsche. Bei dem Glück: wohl kein Problem.

Der tägliche Adventskalender der Stadtviertel- Redaktion stellt Münchner vor, die nach verschiedenen Konfessionen im Dezember Namenstag haben.

© SZ vom 19.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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