Mein Name, mein Tag:Auf den Spuren guter Küche

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Paola Katzenberger ist im Blindeninstitut an der Romanstraße für Hauswirtschaft und Technik verantwortlich. (Foto: Natalie Neomi Isser)

15. Dezember: Paola Katzenberger

Von Renate Winkler-Schlang

Paola bedeute "die Kleine". Paola Katzenberger (Foto: Isser), deren Tante als Klosterschwester den Namen Paola angenommen hatte, weiß dies von ihren Eltern. Lange stimmte es: Sie wurde früh eingeschult und war daher in der Klasse immer unter den Kurzen. Und daheim in der Rhön gab es die beiden größeren Brüder Mario und Guido. Nein, ihre Eltern waren keine Italiener, sie fanden nur Gefallen am italienischen Wohlklang.

Der Tochter - die es gar nicht mag, wenn jemand aus dem O ein U macht und sie Paula nennt - haben die Eltern auch eine tiefe Liebe zu dem Land im Süden in die Wiege gelegt. Mit ihrem Mann düste die leidenschaftliche Motorradfahrerin früher regelmäßig über den Brenner nach Südtirol, stets auf den Spuren der guten Küche. "Wir haben dort auch geheiratet", verrät sie. Jetzt ist für kulinarische Kurztrips weniger Zeit, denn die beiden Kinder sind erst sechs und neun. "Sie sind jetzt mein Hobby", lacht sie, für weitere Hobbys bleibe kaum Luft neben ihrer Arbeit.

Katzenberger ist im Blindeninstitut an der Romanstraße für Hauswirtschaft und Technik verantwortlich. Normalerweise hat sie keinen Kochlöffel in der Hand und keinen Schraubenzieher, versteht aber von beidem etwas, das ist der patenten Chefin wichtig. In der Fördereinrichtung für blinde und seh- oder mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche vom Vor-bis zum Berufsschulalter werden rund 100 Menschen betreut. "Das Haus gibt einem jede Chance", sagt sie. Das habe auch für sie gegolten: Vor 20 Jahren, erst 24 Jahre jung, bekam sie diesen Job übertragen: "Und seitdem war kein Tag wie der andere."

Koordinieren, organisieren, weiterentwickeln - so beschreibt sie ihre Aufgaben in Küche, Hauswirtschaft, Reinigung, beim Empfang und bei den Veranstaltungen. So habe sie etwa das Verpflegungskonzept optimiert. Alles wird frisch gemacht, die sogenannten "Schluckkoststufen" werden entsprechend der körperlichen Fähigkeit der Behinderten mit der Ärztin und der Logopädin festgelegt. Kommt eine Allergie dazu, wird diesem Kind ein ganz individuell püriertes Mahl serviert. "Essen hält Leib und Seele zusammen", davon ist Katzenberger überzeugt. Daher kocht sie viel in ihrer Freizeit mit der Familie und Freunden, macht die Pasta auch gern selbst. Und im Herbst hat sie in der Toskana Oliven gepflückt und bestes Bio-Öl heimgebracht.

Der tägliche Adventskalender der Stadtviertel- Redaktion stellt Münchner vor, die nach verschiedenen Konfessionen im Dezember Namenstag haben.

© SZ vom 15.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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