Max-Joseph-Platz:Unfall war wohl Folge eines Anfalls

Der Autofahrer, der vor der Oper eine Frau überrollte, ist Epileptiker

Ein akuter epileptischer Krampfanfall eines 24-jährigen Autofahrers hat offenbar den schweren Verkehrsunfall am Montagnachmittag vor dem Nationaltheater ausgelöst, bei dem eine 65-jährige Frau aus dem Landkreis Starnberg getötet wurde. Entsprechende Hinweise wollte ein Sprecher des Polizeipräsidiums am Dienstag nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. Er berief sich auf die ärztliche Schweigepflicht. Wie berichtet, war der Münchner Schüler mit seinem Auto aus der Tiefgarage am Max-Joseph-Platz gekommen. Plötzlich schoss der 450 PS starke Audi RS 4 mit Vollgas über die Maximilianstraße, rammte dabei zunächst einen BMW, streifte einen Kleintransporter und erfasste schließlich zwei Passanten. Ein 65-jähriger Münchner wurde dabei schwer verletzt, er liegt derzeit auf der Intensivstation und muss nach Polizeiangaben erneut operiert werden. Die ebenfalls 65-jährige Hausfrau wurde von dem knapp zwei Tonnen schweren Auto überrollt. Sie starb noch am Montag im Krankenhaus. Schwere Verletzungen erlitt auch der Unfallverursacher. Er ist laut Polizeipräsidium derzeit nicht ansprechbar.

Tief betroffen zeigte sich am Dienstag Nikolaus Bachler, der Intendant der Bayerischen Staatsoper, vor der sich das Unglück ereignet hatte: "Unser aller tiefes Mitgefühl gilt den Betroffenen und deren Angehörigen." Zugleich äußerte Bachler aber auch "Wut". Er bemühe sich seit Jahren bei der Stadtverwaltung darum, dass "die gefährlich-chaotischen Verhältnisse" auf dem Platz verändert würden. Aus der Gefahrenzone der Tiefgarageneinfahrt müsse endlich ein sicherer und verkehrsberuhigter Bereich gemacht werden.

© SZ vom 29.04.2015 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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