Maßnahmen gegen Schweinegrippe:Notfallplan am Flughafen

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Vom Flugzeug auf die Isolierstation: Mexiko zählt schon über 100 Tote durch die Schweinegrippe. Der Münchner Flughafen hat nun einen Notfallplan erarbeitet, um infizierte Passagiere schnell zu identifizieren.

Beate Wild

Der Flughafen München hat zur Abwehr der Schweinegrippe in Deutschland einen Notfallplan erarbeitet. "Wir sind sensibilisiert und vorbereitet", sagte Sprecher Florian Steuer am Montag zu sueddeutsche.de.

Am Flughafen München werden ab sofort alle Flüge aus Mexiko überprüft. Sollte ein Verdacht auf Schweinegrippe bestehen, wird der medizinische Dienst eingeschaltet. (Foto: Foto: SZ)

Vertreter des Flughafen Münchens und des Landratsamts Erding hatten sich zuvor getroffen, um Maßnahmen zur Vorsorge gegen die Schweinegrippe festzulegen. Dem internationalem Reiseverkehr gelte ab sofort erhöhte Aufmerksamkeit, teilte das Landratsamt Erding, die für den Münchner Airport zuständige Gesundheitsbehörde, mit.

Konkrete Vorsichtmaßnahmen betreffen momentan die Direktflüge aus Mexiko, dort zählen die Behörden bereits mehr als 100 Tote durch die Schweinegrippe. "Dabei orientieren wir uns an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, der Ministerien und der Weltgesundheitsorganisation WHO und greifen auf bewährte Pläne zurück, die bereits für Infektionskrankheiten wie die Vogelgrippe erarbeitet wurden", sagte der Leiter des Gesundheitswesen im Landratsamt Erding, Wolfgang Hierl.

Was bei einem Verdacht geschieht

Der nächste Flug, der aus Mexiko im Erdinger Moos ankommt, landet am Mittwoch um die Mittagszeit. Das Bordpersonal der Maschine, die aus Cancún eintrifft, werde angewiesen, die Passagiere genau zu beobachten und Verdachtsfälle sofort zu melden. Sollte eine Person mit Symptomen wie Fieber, Hals- oder Gliederschmerzen an Bord sein, dürfe sie das Flugzeug zunächst nicht verlassen. Ein Arzt des medizinischen Flughafendienstes werde dann den verdächtigen Fluggast noch in der Maschine untersuchen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, werde der Patient umgehend in eine Isolierstation des Krankenhauses Schwabing gebracht.

Alle Passagiere des Fluges aus Mexiko bekommen außerdem Merkblätter ausgehändigt, wie sie sich im Falle auftretender Symptome zu verhalten haben. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass ein erkrankter Passagier an Bord war, werden die übrigen Fluggäste umgehend informiert.

Obwohl auch in Spanien schon ein Fall von Schweinegrippe bestätigt worden ist, überwacht der Flughafen bislang noch keine Flüge, die von der iberischen Halbinsel kommen. Das könne sich jedoch stündlich ändern, so das Landratsamt Erding.

Bürger, die Fragen zum Thema Schweineinfluenza haben, können sich im Landratsamt Erding unter der Telefonnummer 08122/ 58-1400 montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr informieren.

Informationen zum Thema Schweineinfluenza gibt es auch im Internet unter folgenden Adressen: http://www.gesundheitsministerium.bayern.de/, http://www.gesundheit.bayern.de, http://www.lgl.bayern.de/ http://www.rki.de/.

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