Lokalrunde:Das Hendl und der Tee

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Stefan Hermansdorfer und Ngan Dannemann servieren in ihrem Lokal nicht nur Hendl, hier gibt es alles "von asiatisch bis mediterran zu Tapas". (Foto: Robert Haas)

Gemischte Kulturen und bodenständige Wirtshauskost in zwei neuen Lokalen

Von Franz Kotteder

Je breiter das Angebot, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass für jeden was dabei ist. Wirte und Köche sagen das nicht so, aber es ist schon auch ein Grund dafür, es mal mit Fusion und Crossover zu versuchen. Offiziell geht es natürlich allein um den kreativen Impetus und den Spaß daran, überraschend neue Gerichte zu finden, indem man die verschiedenen kulinarischen Kulturen mischt. In dieser Hinsicht breit aufgestellt ist ein neues Restaurant, das an diesem Freitag im Dreimühlenviertel öffnet: Beim Rotibrass handelt es sich nämlich nicht nur um eine Hendlbraterei, wie der erste Blick nahelegt, sondern hier gibt es "von asiatisch bis mediterran zu Tapas" eine doch recht eigenwillig ausgerichtete Karte. "Unser Schwerpunkt liegt auf gesundem Rotisserie-Hähnchen", sagen die beiden Betreiber Ngan Dannemann und Stefan Hermansdorfer, "das mit verschiedenen Teesorten gesmokt und anschließend über offener Flamme gegrillt wird." Dazu gibt's Ricecake und Salat mit Sesamsoße. Das klingt einigermaßen exotisch, lässt sich aber noch toppen durch die vegetarische Variante, da gibt es dann nämlich eine Jackfruit-Wurst aus dem Smoker. Auch die Vorspeisen sind etwas für experimentierfreudige Gäste, so gibt es etwa eine "Fried-Rice-Pizza" oder Lachs-Carpaccio mit Wildkräuter-Orangen-Salat und Ponzu-Senf-Dressing. Das Lokal mit rund 100 Plätzen tritt die Nachfolge der Pizzeria Bistro Bruno an, an einem schwierigen Platz, an dem schon viele Restaurants gescheitert sind. Aber vielleicht braucht es gerade hier ein ungewöhnliches Konzept (Dreimühlenstraße 30, täglich 17-24 Uhr, Telefon 76 75 50 03, www.rotibrass.de).

Vergleichsweise bodenständig geht es hingegen im neuen Wirtshaus Zum Alten Markt zu, das ebenfalls nach längerer Renovierungsphase an diesem Freitag wieder eröffnet. Die frühere Wirtsfamilie Lehner hat sich zur Ruhe gesetzt, Kristina und Ninja Höfler, die schon das Schillerbräu führen, haben das Wirtshaus behutsam renoviert und führen es nun mit einem ähnlichen Konzept wie die Minibrauerei in der Schillerstraße weiter - mit Bier von Spaten, Franziskaner und Löwenbräu statt Selbstgebrautem zwar, aber dafür mit leicht modernisierter, bayerischer Wirtshausküche (Dreifaltigkeitsplatz 3, Dienstag bis Samstag 11.30-24 Uhr, Telefon 29 99 95, www.zumaltenmarkt.de).

Kommen Tomaten ins Gemüsefach des Kühlschranks? Oder lässt man sie besser draußen am Tageslicht? Die richtige Lagerung von Lebensmitteln ist eine Wissenschaft für sich und manchmal ganz entscheidend dafür, wie lange sich diese überhaupt halten. Weil die Köchevereinigung Chef Alliance von Slow Food auch etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun will, bietet sie von Zeit zu Zeit Kurse zu kreativen Lagerungsmethoden an. Chefkoch Manuel Reheis vom Restaurant Broeding gibt so einen kostenlosen Kurs mit dem Titel "Kann man Milch eigentlich einfrieren?" am Freitag, 19. November, im Gube20 Kulturessraum. Dabei wird auch selbst gekocht, zubereitet und ausprobiert. Es soll ja, bitte sehr, schließlich nichts schlecht werden (19. November, 18.30 Uhr, Gubestraße 20, Anmeldung bis Sonntag, 17. Oktober, unter www.slowfood.de/termine).

© SZ vom 15.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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