"Normalerweise schaut man bei Jubiläen zurück, wir aber schauen nach vorn" - mit diesen Worten führte Literaturhaus-Leiterin Tanja Graf Anfang der Woche in eine Diskussion junger Autoren ein. "Forever young" heißt schließlich das Motto des Festprogramms; anlässlich des Bestehens von nunmehr 20 Jahren denkt man im Literaturhaus derzeit in etlichen Veranstaltungen "über die zeitlose Relevanz von Literatur nach" (Graf).
Doch gefeiert wird natürlich auch: "Hoch die Tassen" heißt das unmissverständliche Motto an diesem Freitag, 7. Juli, wenn als Höhepunkt der Festivitäten in der Brasserie Oskar Maria bei freiem Eintritt angestoßen wird, mit Überraschungsgästen und Musik vom Monaco Swing Ensemble sowie Wiebke Puls und Vladimir Korneev.
Zuvor jedoch wird man noch ein bisschen zeitlos nachdenken: Am Donnerstag, 6. Juli, stellen nachmittags (15-17 Uhr) die Übersetzer Tanja Handels und Jan Schönherr bei einer offenen Übersetzer-Werkstatt ihr Tun vor; am frühen Abend (18.30 Uhr) kann man sich in die Liegestühle hinter dem Haus fläzen und Thomas Lettow lauschen, der "Peter Pan" vorliest. Um 20 Uhr diskutieren dann Karlheinz Geissler und Harald Lesch unter dem Titel "Time is honey" über das Thema Zeit.
Der Wirtschaftswissenschaftler und Zeitforscher Geißler und der Astrophysiker Lesch zielen, so die Ankündigung, mit diesem Abend vor allem auf eines ab: Wir sollen die Zeit nicht als Widersacherin sehen, sondern als Freundin. Was vielleicht heißt: Wir sollen weder zu viel zurück noch zu viel nach vorne schauen, sondern im Heute bleiben. Und feiern.
20 Jahre Literaturhaus, Fest am Freitag, 7. Juli, 20 Uhr, Brasserie Oskar Maria, Salvatorplatz, Eintritt frei (Anmeldung unter 089/29193427, Speisen und Getränke extra)