Literatur:Tatort Stadt

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Internationale Autoren lehren die Münchner beim 17. Krimifestival das Fürchten.

Von Maxie Römhild

Beim Anblick bühender Krokusse im Englischen Garten mag so manchem Touristen das Herz höher schlagen vor Frühlingsgefühlen. Der gemeine Münchner aber hat ganz andere Gründe für ordentlich Herzklopfen. Denn wenn die Temperaturen steigen, dann erhöht sich auch die Spannung: Das Krimifestival holt wieder feine Schriftsteller in die Stadt. Am Sonntag, 17. März, gibt der vielfach ausgezeichnete Autor Heinrich Steinfest den Startschuss. Besser gesagt übernimmt das sein eigenbrötlerischer, einarmiger Detektiv Markus Cheng, der in seinem neuen Fall der Schuld oder Unschuld eines Synchronsprechers nachgeht.

Deutlich düsterer wird es zwei Tage später im Klinikum rechts der Isar. Dort liest Romy Hausmann aus ihrem klugen Thrillerdebüt "Liebes Kind", das ungewöhnlich einsteigt: mit einer erfolgreichen Flucht. Somit könnte die Geschichte eigentlich enden, bevor sie richtig begonnen hätte - wären da nicht die vielen Ungereimtheiten, die durch wechselnde Erzähler noch geschürt werden. Für die Münchner Autorin ist das Krimifestival ein Heimspiel, ebenso wie für die Oberallgäuerin Nicola Förg, die am 28. März den zehnten Band ihrer Alpenkrimi-Reihe vorstellt.

Die bekannte polnische Autorin Katarzyna Bonda hat es da etwas weiter. Sie liest am 26. März gemeinsam mit einer deutschen Übersetzerin aus dem aktuellen Fall ihrer Profilerin Sasza Załuska. Für die genannten drei Veranstaltungen gibt es noch Karten - das ist beim Krimifestival, dessen Veranstaltungen oft schnell ausgebucht sind, nicht selbstverständlich. Und tatsächlich, die Abende mit den Star-Autoren Simon Beckett oder Marc Elsberg sind bereits ausverkauft, ebenso die Lesungen mit Josef Wilfling, Joe Bausch und Alfred Riepertinger.

Wer sich eine Nacht in gruseliger Atmosphäre jedoch nicht entgehen lassen will, kann aufatmen: Im Krimisommer, der auf den Krimifrühling folgt, bevor es in den Krimiherbst geht, wird unter anderem im Knast gelesen. Davor sorgt das Festival im April wie gewohnt für "Nachschlag" - im wahrsten Sinne des Wortes: Zur Lesung aus dem neuen Papst-Krimi des Münchner Autoren-Duos Alba & Chorin am 1. April wird im Café Ruffini ein Menü gereicht. Garantiert nicht vergiftet.

Krimifestival München, Beginn: So., 17. März, verschiedene Orte, Infos: www.krimifestival-muenchen.de

© SZ EXTRA vom 14.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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