Lesefest:Ich und die Welt

Beim Literaturfest kommen drei Wochen lang Autoren aus aller Welt in die Stadt, laden zum Zuhören und Diskutieren ein und lesen aus ihren jüngsten Werken.

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(Foto: Christian Altorfer)

"Erwarten Sie nicht zu viel. Mir geht's nur um Information", schreibt Franz Hohler auf seiner Homepage und meint damit glücklicherweise nicht den Inhalt seiner Bücher, sondern seinen amüsant unprätentiösen Internetauftritt. Denn erwarten darf man wohl viel von einem, der als einer der bedeutendsten Erzähler seines Landes gehandelt wird. Mit seinem neuen Buch "Das Päckchen", begibt sich Hohler gewohnt humoristisch auf eine Reise zu den Anfängen der deutschen Literatur. Franz Hohler, Samstag, 18. Nov., 19 Uhr, Gasteig, Black Box, Rosenheimer Str. 5, Tel. 480980

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(Foto: Alla Sieg)

Der Gebetsruf "Allahu Akbar" transportiert Daram an einen dunklen, aber friedlicheren Ort. Einen Ort vielleicht, an dem seine Eltern noch leben, die Brüder sich nicht der Schia angeschlossen haben, wo er ein Zuhause hat und einen richtigen Namen. In seinem ersten Roman "An einem Dienstag geboren" beschreibt der nigerianische Autor Elnathan John eindringlich und bewegend die Situation der Almajiri, namenlose Straßenkinder im von Boko Haram terrorisierten Norden Nigerias. Elnathan John, Dienstag, 21. Nov., 20.30 Uhr, Literaturhaus, Salvatorplatz 1, Tel. 29 19 34 27

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(Foto: Arne Dedert/dpa)

"Der Roman ist der Versuch, das Menschengemachte am europäischen Projekt zu zeigen" - so beschreibt Robert Menasse, Preisträger des Deutschen Buchpreises, selbst seinen Roman. Denn in "Die Hauptstadt" geht es nicht nur um Brüssel, sondern um Europa mit allen Facetten, auch Schweinereien. Menasse kann mit Leidenschaft über die europäische Idee reden. Neben der Lektüre seines klugen Buches lohnt es daher, ihm zuzuhören - als Autor und, sozusagen, als Mensch. Robert Menasse, Mi., 22. Nov., 19 Uhr, Gasteig, Carl-Orff-Saal, Rosenheimer Str. 5, Tel. 48 09 80

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(Foto: Haas)

"Mein Ich in Bildern": Dieses Motto trifft nicht unbedingt auf das Buch zu, das die Münchner Zeichnerin Barbara Yelin bei einem Graphic-Novel-Abend vorstellen soll. Zumindest handelt "Irmina" nicht von ihr selbst, sondern vom Lebensweg der titelgebenden Irmina, geprägt unter anderem von der Erfahrung des Nationalsozialismus. Mit viel Gespür macht Yelin, wie auch ihr neues Werk "Der Sommer ihres Lebens" beweist, Brüche in weiblichen Biografien sichtbar: viele Ichs in Bildern. Barbara Yelin, Paco Roca, Hamid Sulaiman, Mi., 22. Nov., 18.30 Uhr, Literaturhaus, Tel. 29 19 34 27

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(Foto: Anikka Bauer/PR)

Alina Herbing weiß, was es heißt, auf dem Land zu leben. Doch statt über eine idyllische Kindheit zwischen glücklichen Hühnern und selbstgebackenem Brot zu schreiben, rechnet die 32-Jährige in ihrem Debütroman "Niemand ist bei den Kälbern" mit der Romantisierung des Landlebens ab. Gemeinsam mit der Autorin Xiaolu Guo, die wie Herbing heute in Berlin lebt, spricht sie in der Veranstaltung "Woher ich komme" über ihren Roman, das Dorf als Anti-Idylle und die Sehnsucht nach der Stadt. Alina Herbing, Lesung mit Xiaolu Guo, Montag, 20. Nov., 18.30 Uhr, Literaturhaus, Tel. 29 19 34 27

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(Foto: dpa)

Das Menschsein. Was macht das aus? Schwächen und Stärken, Liebe und Verrat, Hoffnungen und Sehnsüchte, Betrug und Intrigen, das Streben nach Bereicherung und das schwierig zu findende Glück. Schauplatz von Norbert Scheuers "Am Grund des Universums" ist eine wenig einladende Cafeteria eines Supermarktes, irgendwo an der Eifel. An ihrem Stammtisch wollen die Grauköpfe, eine Gruppe alter Männer, hinter das Geheimnis des Alltags und Glücks kommen. Norbert Scheuer, So., 19. Nov., 19 Uhr, Gasteig, kleiner Konzertsaal, Rosenheimer Str. 5, Tel. 48 09 80

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(Foto: N/A)

Kaffee-Kreuzfahrten, ein Kurort neben dem anderen, das Lieblingsreiseziel der Generation 70 plus - die Insel Sylt hat mit einigen Klischees zu kämpfen. Dass man die aber auch mit Humor sehen kann, beweist Bestseller-Autorin Dora Heldt in ihrem Krimi "Wir sind die Guten", in dem die Polizei eine Leiche am Fuße der Klippen findet und eine weitere Person spurlos verschwindet. Daraufhin übernimmt eine Senioren-Clique, Polizisten außer Dienst, selbständig den Fall. Dora Heldt, Do., 16. Nov., 19 Uhr, Gasteig, Black Box, Rosenheimer Str. 5, Tel. 48 09 80

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(Foto: unknown)

Wenn man in die Heimat zurückkehrt, kann das behaglich und befremdlich zugleich sein. In jedem Fall aber hat die Rückkehr etwas Besinnliches: Führt sie einem doch die eigene Entwicklung vor Augen. Für Amy Liptrot bedeutete die Heimkehr einen ersten Schritt heraus aus einer schweren Lebenskrise und einen Neuanfang nach zehn Jahren Alkoholsucht. In "Nachtlichter" erkundet die Autorin, wie ihre Kindheit auf den abgelegenen Orkneyinseln ihr Leben geprägt hat. Amy Liptrot, Lesung mit Daniel Schreiber, Mo., 20. Nov., 20.30 Uhr, Literaturhaus, Tel. 29 19 34 27

© SZ EXTRA vom 16.11.17 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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