Lengdorf/TSV Pastetten:Direkter Angriff

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Stark mit dem Schwert: Elisabeth Greimel. (Foto: privat)

Die 16-jährige Elisabeth Greimel ist Schwertkämpferin

Von Sarah Weiß, Lengdorf

Sie ist bereits deutsche und bayerische Meisterin und macht sich nichts daraus, dass sie als Mädchen für ihren Sport manchmal etwas schief angeschaut wird: Elisabeth Greimel aus der Nähe von Lengdorf macht seit vier Jahren Moderne Schwertkunst. Die 16-Jährige trainiert als eine von drei weiblichen Kämpferinnen beim TSG Pastetten. Den zehn Jungs in der Gruppe steht sie dabei in nichts nach, wie sie sagt. "Natürlich habe ich manchmal Hemmungen, dass ich jemandem wehtue, aber wenn man die Technik richtig ausführt, passiert im Normalfall nichts", sagt sie.

Bei der Modernen Schwertkunst kämpfen die Athleten mit einem Holz- oder auch mit einem etwas schwereren Nylonschwert. "Scharf sind die nicht, aber man macht die Bewegungen mit ziemlich viel Kraft", sagt die 16-Jährige. Körperkontakt lässt sich nicht vermeiden: "Man muss den Gegner direkt angreifen. Punkte gibt es nur, wenn man ihn getroffen hat." Das Schwert wird mit eineinhalb Händen gehalten: Die rechte Hand hält das Schwert voll umfasst, die linke Hand unterstützt den Griff nur mit drei Fingern.

Gekämpft wird in zwei Kategorien: den Formen und dem Freikampf. Während es bei den Formen um einen technischen Bewegungsablauf geht, stehen sich beim Freikampf die Sportler gegenüber. Erst seit kurzem darf Elisabeth Greimel auch den Freikampf trainieren, denn dafür braucht es Vorkenntnisse. "Wir sind sehr kollegial miteinander, aber im Freikampf ist dein Gegenüber einfach ein Gegner." Dafür tragen die Sportler eine spezielle Schutzausrüstung. Das Gewinnen sei trotzdem nicht das Wichtigste, findet sie. "Ich finde den Umgang mit dem Schwert an sich interessant. Und der Sport hat mich viel selbstbewusster gemacht. Bei bestimmten Bewegungen muss man zum Beispiel laut schreien. Man muss lernen, sich das zu trauen."

Durch ihren Bruder sei sie auf die Moderne Schwertkunst aufmerksam geworden, sagt sie. "Der ist mit einem Kurs bei der Volkshochschule eingestiegen und da bin ich einfach mit." Seitdem geht sie zwei Mal in der Woche ins Training - Meditationsübungen, Fitnesstraining und Boxen inclusive. Kräftetechnisch fühlt sich Elisabeth Greimel mit dem Training nicht überfordert. "Wir haben daheim einen Bauernhof, ich bin es gewohnt anzupacken."

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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