[] 3. April 1920: Der Bauernsohn Iwan Demjanjuk wird im ukrainischen Dorf Dubowi Macharynzi geboren.
[] Mai 1942: Der Rotarmist Demjanjuk wird nach der Schlacht von Kertsch von der Wehrmacht gefangen genommen. Anschließend wird er im SS-Ausbildungslager Trawniki als Helfer ausgebildet.
[] 27. März 1943: Demjanjuk wird als Wachmann ins Vernichtungslager Sobibór abkommandiert.
[] 16. September 1943: Demjanjuk wird ins KZ Flossenbürg versetzt.
[] Sommer 1945: Demjanjuk meldet sich in einem Auffanglager in Feldafing bei München.
[] Februar 1952: Demjanjuk kommt als Auswanderer per Schiff von Bremerhaven in New York an und findet Arbeit bei den Ford-Werken in Cleveland.
[] 1958 wird er US-Bürger, heißt nun John Demjanjuk.
[] Mai 1976: US-Behörden ermitteln. Holocaust-Überlebende meinen, in Demjanjuk einen Wachmann aus Treblinka wiederzuerkennen. Er verliert die US-Staatsbürgerschaft.
[] Februar 1986: Demjanjuk wird nach Israel ausgeliefert.
[] April 1988: Demjanjuk wird wegen Mordes zum Tode verurteilt.
[] Juli 1993: Nach der Öffnung sowjetischer Archive stellt sich heraus, dass ein anderer "Iwan der Schreckliche" in Treblinka war. Das Todesurteil wird aufgehoben, Demjanjuk zurück in die USA geschickt.
[] 2002: Die USA verdächtigen Demjanjuk, Wachmann in Sobibór gewesen zu sein. In einem jahrelangen Verfahren wird ihm die Staatsbürgerschaft erneut entzogen.
[] 12. Mai 2009: Demjanjuk wird nach München abgeschoben und ins Untersuchungsgefängnis Stadelheim gebracht.
[] 13. Juli 2009: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Beihilfe zum Mord in 27.900 Fällen.
[] 30. November 2009: Der Prozess beginnt. Es werden 41 Verhandlungstage bis zum 6. Mai 2010 angesetzt.
[] 2009 bis 2011: Der Prozessverlauf verzögert sich mehrfach. Zu den Gründen zählen Demjanjuks schlechte Gesundheit und eine Fülle von Beweisanträgen durch die Verteidigung.
[] 22. März 2011: Die Plädoyers beginnen. Die Staatsanwaltschaft fordert sechs Jahre. Nebenkläger fordern höhere Strafen.
[] 11. Mai 2011: Nach einem fünftägigen Plädoyer fordert die Verteidigung Freispruch.
[] 12. Mai 2011: Das Landgericht München II verurteilt Demjanjuk wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 28.060 Menschen zu fünf Jahren Haft. Das Urteil wurde nicht rechtskräftig.
[] 17. März 2012: Demjanjuk stirbt im Pflegeheim von Bad Feilnbach in Oberbayern.
[] 19. Januar 2020: Im Nachlass eines früheren stellvertretenden Kommandanten des Vernichtungslagers Sobibor sind nach Angaben des Berliner NS-Dokumentationszentrums Fotos Demjanjuks aufgetaucht.